A 14587

Inventar-Nr. II 3670.1
Dargestellte Person Müller, Johann Jacob (I)
Künstler Schnell, Emanuel (Maler)
Wirkungszeit: 2.Hälfte 17.Jh.
Maler in Augsburg u. Lindau
ThB 30,200
Kilian, Philipp (Stecher)
Verleger Stapf, Johann Ulrich d.Ä. (Künstlerverleger)
um 1642–1706
Beschreibung

Hüftb. nach r., in der Linken aufgeschlagenes Buch haltend u. mit der Rechten auf Bibelvers darin weisend „im er= | sten | buch Mos. | c. 49. | v. 18. // Herr | ich warte | auf dein | heil“, an Tisch stehend, darauf auf Pult aufgeschlagenes Buch mit Bibelvers „Esaiae 8. | v. 10. | Hier ist | Imma= | nuel“, dahinter in schräglehnendem Buch Bibelvers „Hebr. 13. | v. 8. | Jesus Chri= | stus, gestern | und heut, und | derselbe auch | in ewigkeit.“ Im Hintergrund l. vertikal gegliederte Wandfläche, r. von gerafftem Vorhang teilweise verhülltes Bücherregal, in dessen zweitoberster Reihe mehrere Bekenntnisschriften mit Schnitt-Titeln (v. l.n. r.) „Cat[echismus] Luth[eri]“, „Articul[a] Schmalcald[ensia]“, „Form[ula] Concord[iae]“, „Aug[ustana] Confess[io]“, „Biblia“. – Unter dem Bild 2zeil. dt. Legende „M[agister] Johann Jacob Müller Pfarrherr bey den Parfüssern, und deß Ministerii A[ugustanae] C[onfessionis] in | Augspurg Senior. aetat[is] ao. 40. A[b] O[rbe] R[edempto] 1679.“ – Darunter in 2 Kolumnen untereinander je 4 lat. Hexameter mit Widmung „Debiti honoris ergo subiecit“ von Justus Wilhelm Tulla (1632–1687), damals Amtsbruder an der Barfüßerkirche in Augsburg [Vater von A 22392]:

Si qua foret terris coelum, quo, Didite Praestes,
Mens tua, foeta penu Dia, scitisq[ue] verendis,
Effigiem, donis condignam, posset apisci:
Forte nec artificis foret aemula lamina frustra. //
Cum sed enim scateant animi pietate recessus;
Exteriora quidem radiis heic umbrat ahenum:
Ast ea, quae latitant, aeris potiora sigillis,
Astraeis fingenda duint PIA NUMINA coelis.

(Gäbe es irgendwo auf Erden den Himmel, in dem, Du begnadeter Gottesmann, Dein Geist, reich an göttlichem Wissen und ehrwürdigen Grundsätzen, ein solcher Gaben würdiges Abbild erhalten könnte: so würde vielleicht auch des Künstlers Kupferplatte nicht vergeblich in Wettstreit mit ihm treten. // Da ja aber nun einmal die Winkel Deines Innern von Frömmigkeit überquellen, so gibt zwar das Kupfer mit seinen Linien hier eine Skizze Deines Äußeren, doch das Verborgene – wertvoller als die Zeichnung des Kupfers – möge die fromme Gottheit den Sternensphären darzustellen geben!)

sowie je 2 dt. Alexandriner:

Schaut diesen Gotteß-mann, den Jesus Liebe prüfft,
von dessen Jesus Lehr auff Augspurg Labsal triefft. //
Ach! lasß, Immanuel, unß diesen Lehrer leben
so lang, biß daß Sambt Ihm zu Dir, wir unß erheben.
Technik Kupferstich: <unter den Versen l.> Emanuel Schnell pinx. | Philipp Kilian sculps.. – <r. daneben> Joh[ann] Ulrich Stapf [d.Ä.] excud. [Augsburg]
Maße Blattmaße: 319 x 235 (= Platte) mm
Bildmaße: 270 x 230 mm
Kataloge Drugulin 14669.
Singer 66172.
Diepenbroick 17631.
Porträtsammlung Diepenbroick 9,1530.
Hollstein G.13,39 (Nr. 79).
ThB 30,200.
Zustand bis Plr. beschn.
Ikonographie und Realien Buch (mit Bibelvers)
Wandgliederung
Vorhang
Bücherregal
Bücher (mit Titeln)
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive dt.: Herr, ich warte auf dein Heil (1. Mos. 49,18)
dt.: Jesus Christus gestern, und heute, und derselbe auch in Ewigkeit (Hebr. 13,8)
dt.: Hier ist Immanuel (Jes. 8,10)
Versbeiträger Tulla, Justus Wilhelm (1632–1687), Pastor in Augsburg (Vater von A 22932)
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Si qua foret terris caelum
dt.: Schaut diesen Gotteß-mann
Widmer Tulla, Justus Wilhelm
Status Angelegt am 22.10.1999
Letzte Änderung am 19.09.2007