Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Bearbeitet von Peter Mortzfeld

A 15480

Vorschau des Porträts
Inventar-Nr. II 3941
Dargestellte Person Oppel, Johann Georg von
Künstler Wiebel, Centurio (Maler)
1616–1684
Geb. in Joachimsthal (Erzgebirge)
Gest. in Dresden
Maler, 1652 Hofmaler des Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen
Literatur: ThB 35,523

Höckner, Johann Caspar (Stecher)
Beschreibung

Allegorisches Porträt. – Brustb. nach r. mit Gnadenpfennig an Schulterkette, vor konkav-konzentrisch kreuzschraffiertem, teilw. gemustertem Hintergrund in mit Eichenblattkranz belegtem ov. Rahmen vor retabelartiger Pilasternische auf großem Sockelpodest. – Über dem Oval große Ohrmuschelstil-Kartusche mit 6zeil. lat. Legende „IOHANNES GEORGIUS AB OPPEL, | In Lomnits, Gosda, Ober= et NiderLichtenau, Lam= | perts, et Wellerswalde, Iureconsultus, Comes Palati= | nus Caesareus, et Sacri Romani Imperij Exemtus, Consiliarius Electoris Saxoniae Intimus et Rei | Censuariae Praefectus [= Obersteuereinnehmer]. etc.“ – O. l./r. seitlich der Legendenkartusche auf den Retabelpfeilern, vor gemusterter Wandbespannung, l. adlerbekröntes Wappen, darunter „Radiant Insignia factis“ [Es strahlt das Wappen von Taten], r. sitzender Löwe mit Standarte u. Posaune mit Fahnentuch (darauf „Ob Cives servatos“ [Wegen der Rettung von Mitbürgern]), l. Hinterpranke auf Totenschädel, darunter „Virtus stat nescia Mortis“ [Die Tapferkeit steht aufrecht und weiß nichts vom Tode]. – Zu Seiten des Portätovals auf dem Sockelpodest l. Merkur, r. Minerva, ihnen zu Häupten unter den Pilasterkapitellen die Lebensdaten: l. „Nat[us] 20. Jun: | Ao. 1594“, r. „Denat[us] 19. Jun: | Ao. 1661.“ In der Sockeloberkante l. unter Merkur „Penetrat facun= | dia Verbis“ [Die Beredsamkeit dringt mit Worten durch], r. unter Minerva „Pallas Vis Martis | et Artis“ [Athene ist die Kraft des Kriegs und der Kunst]. – Vor dem Sockel große mit Akanthusblättern geschmückte Kartusche, darin oben „Symbol: | Vitae socia Virtus! Mortis comes Gloria“ [Mit dem Leben ist die Tugend im Bunde, des Todes Begleiter ist der Ruhm]. Darunter 6 distich. lat. Verse mit Widmung „Sub Serenissimi ELECTORIS SAX[oniae] Privilegio | Hoc aeviternae memoriae monumentum, | submisso animo et devoto studio | Erigebat Lipsiae 1662“ von Johann Frentzel (1609–1674), Prof. d.Poes. in Leipzig [A 7115]:

Non cessans Heros suavi inservire Jehovae es
Corde, usû, Lauru/curis, non sine laude, fide.
Plenè omni allucet re Pallas; cura perennis,
Et belli et Pacis tempore, magna gerit.
Ut Virtus vitae socia exoptabilis exstat:
Sic immensa comes Gloria Mortis erit.

(Du bist ein Held, der nicht säumt, dem lieblichen Jehova mit Herz und Hand und Tat, mit Lorbeer/Sorgen und Treue, nicht ohne Ruhm, zu dienen. | Pallas gibt zu jeder Unternehmung vollen Glanz; unermüdliches Sorgen vollbringt in Kriegs- wie Friedenszeiten große Digne. | Wie die TUGEND als erwünschte GEFÄHRTIN DES LEBENS auftritt, so wird unermeßlicher RUHM der BEGLEITER DES TODES sein).

Technik Kupferstich: <in der Sockelbasis l.> Centurio Wiebel pingeb. – <r.> J[ohann] C[aspar] Höckner sculp:
Maße Blattmaße: 290 x 218 mm
Bildmaße: 287 x 216 mm
Kataloge Singer 68677.
Diepenbroick 18530.
Hollstein G.13A,258 (Nr. 23).
ThB 35,523.
Zustand Plr. beschn.
Ikonographie und Realien Adler (herald.)
Akanthus
Eichenlauboval
Fahne
Gnadenpfennig
Löwe (herald.)
Posaune
Retabel
Wappen – Oppel, Joh. Georg v.
Widmer Frentzel, Johann (Versbeiträger)
Devise lat.: Pallas vis Martis et artis
lat.: Penetrat facundia verbis
lat.: Radiant insignia factis
lat.: Virtus stat nescia mortis
lat.: Vitae socia Virtus, Mortis comes Gloria
Bildmotive Merkur
Minerva
Versbeiträger Frentzel, Johann
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Non cessans Heros
Anmerkungen Anagramm Allegorisches Porträt
Status Angelegt am 04.02.2000
Letzte Änderung am 15.02.2007