A 23934

Hüftb. nach r. an bedecktem Tisch stehend, l. Hand auf aufgeschlagen darauf liegendem Buch mit (von der Hand z. T. verdecktem) griech. Text, daneben liegendes Kreuz u. Tintenfaß mit Schreibfeder, Unter der Tischkante vorn lat. Pentameter „Haec mandante Deo Trina ferenda feram“ [Auf Gottes Geheiß werde ich diese drei zu ertragenden Dinge ertragen], vor gequadertem Pfeiler (l.) und Quaderwand, daran o. r. an Nagel aufgehängtes Wappen, in rechteck. Leerrahmung, seitlich eingefaßt mit männl. Karyatiden mit unten anhängenden Fruchtgehängen. – Oben Kartusche mit 3zeil. lat. Legende „GEORGIUS Widmann, | GYMNASII AEGID[iani,] QUOD NORIMBERGAE EST, PER | Annos XXIV. Coll[ega] et Con-Rector. AEtat[is] suae LVI. Ao. MDC. LXVIII.“ – Unten in Kartusche zwischen seitlichen Früchtegehängen 6 distich. lat. Verse mit Widmung „In amorem et observantiam | erga | VIRUM CLARISSIMUM et de Musarum | Flore in Gymnasio Norib[ergensi] meritissimum, | Praeceptorem olim, nunc Fautorem hono= | ratiss[imum] l[apidem] m[onumentum]q[ue] scr[ipsit]“ von Magnus Daniel Omeis (1646–1708), kaiserl. gekr. Dichter u. damals Hofmeister in Wien [A 15455-56]:

Pinxit Apollo meum WIDMANNUM, pinxit Apelles:
Hic artus, artes eligit ille sibi.
Pictor dimidium corpus modò fecerat, ajens:
WIDMANNUM totum pingere nemo potest.
At Phoebus: vivis tabulis ars emicat ejus.
Fulcra tot Aönidum, quae dedit arte, vide!

(Es malte meinen WIDMANN Apoll, und es malte ihn Apelles: dieser malte seine Glieder, jener erwählte sich die Künste. | Der Maler hatte nur den halben Leib fertiggstellt, indem er sagte: Den ganzen Widmann kann keiner malen. | Doch Apoll <erwiderte>: Aus LEBENDEN Bildern erstrahlt seine Kunst – sieh nur die vielen Stützen der Musen [d. h. seine Schüler], die er uns durch seine Kunst schenkte!).

L. Widmung der Schüler „Ipse die GEORGI [= 23. April] | gratâ obtulit mente | Discipulorum cohors | II. Class[is]“.