Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Bearbeitet von Peter Mortzfeld

A 24563

Vorschau des Porträts
Inventar-Nr. I 14846
Dargestellte Person WÜRZBURG: Konrad I. (von Querfurt), 1198–1202 Bischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Brustb. von vorn mit Halsschleife u. Umhang, vor l. dichter als r. kreuzschraffiertem Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten am Oval Wappen. – In der Brüstung 14zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"CONRADUS I. Baro de Rabensburg Franco, trium Imperatorum Friderici I. Henrici | VI. et Philippi Cancellarius, Episcopus Hildesiensis à Capitulo absens Herbipolim postu- | latur. Bis terram sanct[a]m adiit, altera quidem vice totius exercitûs Ductor ab Henrico VI. | constitutus, Amalricum Cypri Regem coronavit. Ordinis Teutonici initia posuit et suâ au- | ctoritate fulcivit. Herbipolensem Episcopatum Anno 1198 aditurus, adversantem sibi ha- | buit Innocentium III. Pontificem, apud quem tamen Romae causam suam eo successu egit, ut | in gratiam receptus, provisionem Apostolicam super Ecclesiâ Herbipolensi acceperit. Stei- | nacense et Mariaeburghusanum Monasteria ipsius favore et studio constructa sunt. Arcem | Sternbergensem à Philippo Rege donatam, ditioni suae adjecit. Severus scelerum vindex, | dum Cognato etiam sanguini non parcit, à propinquis suis, Pothone de Rabensburg et Hen- | rico Hund de Falckenberg propè Ecclesiam Cathedralem proditoriè occiditur Anno 1202. 3. | Decembris, quo in loco columna in Praeclarissimi Principis memoriam erecta adhuc visitur. | Corpus Aromatibus conditum et tumbae marmoreae impositum in Choro Ecclesiae Cathedra- | lis sepultum est.“

(Konrad I. Freiherr von Rabensburg, ein Franke, Kanzler dreier Kaiser, Friedrichs I., Heinrichs VI. und Philipps, Bischof von Hildesheim, wurde vom Domkapitel in Abwesenheit [zum Bischof von] Würzburg postuliert. Zweimal fuhr er ins Heilige Land; beim zweiten Mal von Heinrich VI. zum Führer des gesamten Heeres bestellt, krönte er Amalrich zum König von Zypern. Er legte den Grund zum Deutschen Orden und stützte ihn mit seiner Autorität. Als er im Jahr 1198 das Würzburger Bistum antreten wollte, hatte er Papst Innozenz III. [reg. 1198–1216] zum Feind, vor dem er indessen seine Sache mit solchem Erfolg verfocht, daß er mit ihm versöhnt die apostolische Provision für die Würzburger Kirche erhielt. Den Bau der Klöster Münchsteinach [bei Neustadt/Aisch] und Mariaburghausen [bei Haßfurt] begünstigte er eifrig. Die ihm von König Philipp geschenkte Burg Sternberg fügte er seinem Hoheitsgebiet hinzu. Ein strenger Bestrafer des Verbrechens wobei er auch sein eigen Blut nicht schonte -, wurde er am 3. Dez. 1202 von seinen Verwandten Botho von Rabensburg und Heinrich Hund von Falkenberg dicht beim Dom verräterisch ermordet, an welcher Stelle man bis heute eine zum Andenken des hochberühmten Bischofs errichtete Säule sieht. Sein mit Spezereien einbalsamierter und in einen Marmorsarg gelegter Leichnam ist im Domchor begraben).

U. M. „(35.)“, u. r. „35.“

Technik Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.]
Maße Blattmaße: 267 x 175 mm
Plattenmaße: 252 x 164 mm
Bildmaße: 247 x 160 mm
Kataloge Diepenbroick 28888.
Ikonographie und Realien Wappen – WÜRZBURG
Anmerkungen N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende „CONRADUS I. | Baro de Rabensburg“ statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum in Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.534) [HAB: Gm 4° 1171]
Status Angelegt am 11.11.2003
Letzte Änderung am 27.04.2006