Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Bearbeitet von Peter Mortzfeld

A 24556

Vorschau des Porträts
Inventar-Nr. I 14840
Dargestellte Person MAINZ: Johann Philipp (1663 Reichsfrhr. von Schönborn), 1647–1673 Kurfürst u. Erzbischof von M.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Brustb. nach r. mit Brustkreuz vor dichtem Kreuzschraffur-Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval mainz.-würzb.-worms. Wappen, in den Ecken 4 benannte Ahnenwappen (o. l. „SCHÖNBORN“, o. r. „LEYEN“, u. l. „DONNER V[on] LOHR“, u. r. „HEPPENHEIM g[enan]nt V[on] SAAL“). – In der Brüstung 14zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"JOANNES PHILIPPUS L[iber] B[aro] à Schönborn, Episcopus Herbipolensis eligitur 19. Augusti | 1642 Urbano VIII. Pontifice, Ferdinando III. Romanorum Imperatore. Biennio post, Archi- | Episcopus et Elector Moguntinus, ac tandem Episcopus Wormatiensis creatus. Redditâ Impe- | rio pace, ad quam suis ipse Consiliis et auctoritate plurimum contribuit, Musas quoq[ue] inter arma | silentes in Universitatem, in Seminarium Alumnos Nobiles et Clericos reduxit. Urbem Her- | bipolensem, arcemque Marianam vallis et propugnaculis non solidâ minus quàm eleganti, | mole munivit. Molendina duo Moeno imposuit, Orphano-trophium ad radicem montis Mariani constituit. Ecclesiam Collegiatam Haugensem, cum Parthenone S. Affrae [sic] intra urbis moenia | translaturus, Primum fundamento utriusque lapidem imposuit. Pro cultûs divini incremento | cantum Gregorianum typis vulgatum, in Ecclesias suarum Dioecesium introduxit. Tanta Herbipoli, non minora in Imperio et coeteris sibi subditis Provinciis egit. Leopoldum coronavit Ro- | manorum Regem: Erfordiam armatâ manu reduxit ad obsequium legitimi Principis. Comitiis | Ratisbonensibus coram interfuit, Principum sui temporis oraculum. Obiit tandem Herbipoli | 12. Februarii 1673. ibidem in Ecclesia Cathedrali sub insigni monumento sepultus.“

(Johann Philipp Freiherr von Schönborn wurde zum Bischof von Würzburg gewählt am 19. August 1642, unter Papst Urban VIII. [reg. 1623–1644 <A 15904-12>] und Kaiser Ferdinand III. [reg. 1637–1657 <A 4549–4563>]; zwei[!] Jahre später wurde er [auch] zum Erzbischof und Kurfürsten von Mainz und schließlich zum Bischof von Worms gewählt. Nachdem dem Reich [1648] der Friede wiedergegeben war, zu welchem er selbst mit seinem klugen Rat und seinem Ansehen das meiste beigetragen hatte, führte er auch die Musen (die unter den Waffen schweigen) in die Universität zurück und die adligen Zöglinge und Kleriker ins Seminar. Die Stadt Würzburg und die Festung Marienberg befestigte er mit Wällen und Bastionen von ebenso solider wie eleganter Bauweise. Zwei Mühlen legte er am Main an und gründete ein Waisenhaus am Fuße des Marienbergs. Um die Hauger Stiftskirche und das Jungfrauenkloster St. Afra hinter die Stadtmauern zu verlegen, legte er zu beiden den ersten Grundstein. Zur Verschönerung des Gottesdienstes führte er den im Druck herausgegebenen gregorianischen Gesang in den Kirchen seiner Diözesen ein. So große Dinge tat er zu Würzburg, nicht geringere im Reich und in den ihm untertanen Gebieten. Leopold [I.] krönte er zum römischen König, Erfurt führte er mit bewaffneter Hand zum Gehorsam gegen seinen legitimen Fürsten zurück. An den Reichstagen in Regensburg nahm er persönlich teil, [man nannte ihn] das Orakel der Fürsten seiner Zeit. Er starb schließlich zu Würzburg am 12. Febr. 1673 und liegt ebendort in der Domkirche unter einem schönen Grabmal begraben).

U. M. „(65.)“, u. r. „65“.

Technik Kupferstich: <u.l.> J[ohann] Salver [d.Ä.] sc. Herbip[oli]
Maße Blattmaße: 270 x 175 mm
Plattenmaße: 267 x 172 mm
Bildmaße: 250 x 161 mm
Kataloge Diepenbroick 16010.
Ikonographie und Realien Ahnenwappen – Schönborn, v., etc.
Brustkreuz
Wappen – WÜRZBURG / MAINZ / WORMS / Schönborn, v.
Anmerkungen N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende „IOANNES PHILIPPUS | L[iber] B[aro] a Schönborn“ statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Zwischen S.948/949) [HAB: Gm 4° 1171]
Status Angelegt am 10.11.2003
Letzte Änderung am 09.05.2006