Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Bearbeitet von Peter Mortzfeld

A 24568

Vorschau des Porträts
Inventar-Nr. I 14852
Dargestellte Person WÜRZBURG: Lorenz (von Bibra), 1495–1519 Bischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Brustb. nach hl. vor unterschiedlich dicht kreuzschraffiertem Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur- Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 mit gekreuzten Palmwedeln eingefaßte benannte Ahnenwappen (o. l. „BIBRA“, o. r. „SCHENK[en]WALD“, u. l. „Voit â Salzb[urg]“, u. r. „Schenck a Schwei[n]sberg“). – In der Brüstung 14zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"LAURENTIUS ex antiquissimâ Familia Dominorum à Bibra, uno eodemque anno ad | Cathedrale Capitulum admissus, ejusdemque Praepositus renuntiatus et tandem Episcopus | electus est 1495. 12. Maji, sub Pontificatu Alexandri VI. Maximiliano I. Austriaco Imperan- | te, prae aliis sui temporis Imperii Principibus pacis et sapientiae studio florens. Imperialibus Comi- | tiis saepè interfuit, Caesari ob Consiliorum maturitatem aestimatissimus et oraculi instar consul- | tus. Impetravit ab illo indultum revocatorium omnium Privilegiorum Ecclesiae Herbipolensi | adversantium et aliis concessorum. Antecessoris sui vestigia secutus, splendidissimis aedibus tùm | urbem, tùm Satrapias exornavit. Statuam S. Kiliani ex solido argento gemmis pretiosis con- | spicuam fabricari fecit. Hanc in S. Franconiae Apostolum liberalitatem compensavit caelum, | tantamque Franconiae vini, frumentique copiam dedit, ut plaustrum tribus, quatuorve florenis, frumenti modium novem assibus veniret. Obiit 1519. 6. Februarii, post annos regiminis 24. | erectum illi ex rubro marmore insigne epitaphium. Regnante hoc Praesule Maximilianus I. | gloriosissimus Imperator ex hac vitâ migravit, ejusque ex filio Philippo Hispaniarum Mo- | narchâ Nepos Carolus V. Caesar electus est.“

(Lorenz aus dem uralten Geschlecht der Herren von Bibra wurde in ein und demselben Jahr zum Domkapitel zugelassen, zu desselben Propst erklärt und endlich zum Bischof gewählt am 12. Mai 1495, unter dem Pontifikat Alexanders VI. [reg. 1492–1503 <Suppl.>], als Maximilian I. von Österreich [A 4735–4742] Kaiser war. Er zeichnete sich vor den anderen Reichsfürsten seiner Zeit durch seine Friedensliebe und Förderung der Wissenschaften aus. An den Reichstagen nahm er oft teil, vom Kaiser wegen seiner ausgereiften Ratschläge hochgeschätzt und wie ein Orakel konsultiert. Er erwirkte von diesem eine Widerrufsbewilligung für alle der Würzburger Kirche abträglichen und anderen bewilligten Privilegien. Dem Beispiel seines Vorgängers folgend, schmückte er sowohl die Stadt als auch die ländlichen Gebiete mit prachtvollen Kirchen aus. Eine Statue des hl. Kilian ließ er aus massivem Silber, geziert mit kostbaren Edelsteinen, herstellen. Diese Großzügigkeit gegenüber dem hl. Apostel Frankens vergalt der Himmel, indem er Franken eine solche Fülle an Getreide und Wein schenkte, daß ein Fuhrwerk voll nur drei oder vier Gulden, ein Scheffel Getreide nur neun Groschen kostete. Er starb am 6. Febr. 1519 nach 24 Regierungsjahren. Es wurde ihm ein prächtiges Epitaph aus rotem Marmor errichtet. Unter der Regierung dieses Bischofs verschied der ruhmwürdigste Kaiser Maximilian I. und wurde sein Enkel Karl V., von seinem Sohn Philipp, König von Spanien, zum Kaiser gewählt).

U. M. „(56.)“, u. r. „56.“

Technik Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.]
Maße Blattmaße: 258 x 167 mm
Plattenmaße: 250 x 166 mm
Bildmaße: 245 x 162 mm
Kataloge Diepenbroick 28894.
Zustand Plr. l. angeschn.
Ikonographie und Realien Ahnenwappen – Bibra, v., etc.
Wappen – WÜRZBURG / Bibra, v.
Status Angelegt am 13.11.2003
Letzte Änderung am 09.05.2006