A 24552

Inventar-Nr. I 14838
Dargestellte Person WÜRZBURG: Johann Gottfried II. (von Guttenberg), 1684–1698 Fürstbischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Halbf. nach r. mit Brustkreuz vor l. dichter als r. kreuzschraffiertem Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 benannte Ahnenwappen (o. l./r. „GUTTENBERG“, u. l. „WERDENAU“, u. r. „zu ELTZ“). – In der Brüstung 13zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"JOANNES GODEFRIDUS, ex nobilissimâ Familiâ Dominorum de Guttenberg, | electus est 1684. 16. Octobris, eodem Summo Pontifice, et maximo Caesare suas contra | Ottomanicam tyrannidem victorias in Hungariâ prosequentibus. Justitiae Honorisque Divini | promovendi studiosissimus, precum, Sacrorum et Psalmodiae Ordinem per omnes diei, noctisque | horas ita temperavit, ut momentum non fluat, quo Divina Majestas diu noctuque in alternantibus | per vices Ecclesiis non laudetur. Fidem Orthodoxam Palatinatûs Rhenani oppidis sibi in spirituali- | bus subjectis, cum Philippo Wilhelmo Electore et Comite Palatino restituit. Seminarium propè tem- | plum SS. [= Sanctorum] Apostolorum Petri et Pauli Herbipoli, novam Parthenonem pro instituendis in doctri- | nâ et moribus Christianis, faemellis Kizingae, templum aliud Beatissimae Virgini in Führbrück | magnificentissimè erexit, Ecclesiam Collegiatam Haugensem dedicavit, plurium aliarum per | Franconiam reparator. Hostem in bello Gallico ab ingressu Franconiae copioso milite abster- | ruit, paci Ryswicensi per Oratores suos interfuit, quae cum firmata esset in terris, Princeps ad | aeternam in caelos abiit 1698. 14. Decembris, in Ecclesiâ Cathedrali sepultus.“

(Johann Gottfried, aus dem hochedlen Geschlecht der Herren von Guttenberg, wurde gewählt am 16. Okt. 1684, als sowohl derselbe Papst [wie unter seinem Vorgänger] [Innozenz XI., reg. 1676–1689 <A 15840-44>] als auch [derselbe] Kaiser [Leopold I., reg. 1757–1705 <A 4651–4684>] in Ungarn ihre Siege gegen die osmanische Despotie fortsetzten. Gerechtigkeit und Gottesverehrung zu fördern, war er sehr bestrebt: er brachte den Stundenplan der Gebete, Gottesdienste und Psalmengesänge zu allen Tages- und Nachtstunden in eine solche Ordnung, daß kein Moment vergeht, in dem nicht die göttliche Majestät Tag und Nacht in abwechselnden Kirchen gelobt würde. In den ihm in geistlichen Angelegenheiten untertanen Städten der Rheinpfalz stellte er mit dem Kurfürsten und Pfalzgrafen Philipp Wilhelm [A 16294] den alten Glauben wieder her. Er errichtete ein Priesterseminar bei der Kirche der hll. Apostel Petrus und Paulus zu Würzburg, ein neues Nonnenkloster zur Erziehung der weiblichen Jugend in der christlichen Lehre und Moral in Kitzingen sowie eine weitere [Wallfahrts]Kirche der allerseligsten Jungfrau in Fährbruck, weihte die Hauger Stiftskirche und ließ mehrere andere Kirchen in Franken wiederherstellen. Im Französischen [sog. Pfälzer] Krieg hielt er durch eine stattliche Heeresmacht den Feind davon ab, in Franken einzumarschieren; am Frieden von Rijswijk [1698] nahm er durch seine Gesandten teil; doch kaum war der Friede auf der Erde geschlossen, ging der Fürst am 14. Dez. 1698 in den ewigen Frieden im Himmel ein. Begraben ist er in der Domkirche).

U. M. „(69.)“, u. r. „69.“

Technik Kupferstich: <u.l.> J[ohann] Salver [d.Ä.] sc.
Maße Blattmaße: 267 x 173 mm
Plattenmaße: 259 x 169 mm
Bildmaße: 251 x 162 mm
Kataloge Diepenbroick 28876.
Ikonographie und Realien Brustkreuz
Wappen – WÜRZBURG / Guttenberg, v.
Ahnenwappen – Guttenberg, v., etc.
Anmerkungen N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende statt des biograph. Textes verwendet in: JOhann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt: Thomas Fritsch 1713. (Vor S.951) [HAB: Gm 4° 1171]
Status Angelegt am 07.11.2003
Letzte Änderung am 09.05.2006