A 18861

Allegorisch-emblematisches Porträt. – Fast Hüftb. nach hr. mit r. Hand, vor konkav-konzentrisch kreuz- bzw. parallelschraffiertem Hintergrund in mit Eichenkranz belegtem ov. Rahmen (darin l. M. „Nat[us] Lipsiae | 28 Octob. 1597“, r. M. „AEri incisus | 1660“) vor Retabelnische. Im Oval o. r. Wappen, u. M. Totenschädel auf Buch unter halbkreisförmigem Devisenschriftband „PIE VIVERE ET SANCTE MORI“ [Fromm leben u. heiligmäßig sterben]. Über dem Oval halten über einer an den Seitenvorsprüngen der Nische befestigten Früchtegirlande 2 Putti eine Kartusche mit 5zeil. lat. Legende „QVIRINUS Schacher, | Jurium Doctor, Professor publicus, Judicii Appel= | lationum ELECTORIS SAXONIAE Consiliarius, | Juridicae Facultatis, ut et Consistorii Ecclesiastici | Lipsiensis Senior.“ Seitlich des Ovals an den Nischenvorsprüngen je ein flammendes Herz. Unten l./r. sitzend je eine allegorische weibl. Gestalt: die linke mit Lorbeerzweig u. Schlangenstab (gekreuzt mit auf dem Schoß der r. Gestalt liegendem Schwert), zu ihren Füßen Taubenpaar, dazu Sinnspruch-Kartusche „Friedsam und | Gottfürchtig seyn, | Schaffet Nutz | und Freuden= | Schein“, die rechte aus einem Krug in eine Schale gießend, aus welcher sich Strahlen auf am Boden liegende Herzen ergießen, dazu Sinnspruch-Kartusche „Öhl und Wein | erquicken sehr, | Recht und Weiß= | heit weit noch | mehr“. – U. M. Steinblock mit 4 (8zeilig gesetzten) distich. lat. Versen [= Anagramm zu der obenstehenden Legende] nebst untenstehender Widmung „Patrono suo honoratissimo, | ex debitâ observantiâ erigebat Lipsiae“ von Johann Frentzel (1609–1674), Prof. d.Poes. in Leipzig [A 7115]:

Hujus in illustri (ut Jovis | aptis qvercus in arvis,)
Corde VIRI ex Seniô Pietas | stans caelica firmè,
Sub CHRISTI ac scutis sa= | piens Concordia pollet:
Jure, ope consilii reficit | sic mollia corda.

(Fest – wie Jupiters Eiche auf tauglichem Boden – steht im edlen Herzen dieses Mannes altgewohnte himmlische Frömmigkeit | und unter Christi Schild gedeiht kluge Eintracht: so erquickt sie mit dem Recht und dem Schatz ihres Rates die zarten Herzen).