Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Bearbeitet von Peter Mortzfeld

A 25025

Vorschau des Porträts
Inventar-Nr. I 1724.1
Dargestellte Personen 2. von l.: [BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG:] Mathilde, Herzogin von Sachsen u. Bayern, geb. kgl. Prinzessin von England
2. von r.: DEUTSCHES REICH, HL. RÖM.: Otto IV., röm.-dt. Kaiser (reg. 1209–1218)
l.: [BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG:] Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen (seit 1142) u. Bayern (seit 1156)
r.: DEUTSCHES REICH, HL. RÖM.: Beatrix (d. Ä.) von Schwaben, röm.-dt. Kaiserin
Künstler Beck, Anton August (Zeichner)

Schmidt, Johann Georg (Stecher)
Beschreibung

Holzepitaph des (l.) herzoglichen und (r.) kaiserlichen Paares, aus dem 15. Jh. (Original heute in der Burg Dankwarderode, der Mittelalter-Abteilung des Herzog Anton Ulrich Museums, in Braunschweig). – Die beiden Paare auf einer Kirchenbank jeweils unter einem durch eine Säule unterteilten Gesprenge sitzend: l. Herzog Heinrich der Löwe (mit Herzogshut) u. Herzogin Mathilde (mit Königskrone), r. Kaiser Otto IV. und Kaiserin Beatrix (beide mit Kaiserkrone). Die unteren zwei Drittel des Bildrechtecks gefüllt mit 12 distich. lat. Versen (zwischen den einzelnen Wörtern Zierstücke, die Zeilenenden teilweise mit Akanthusranken ausgefüllt):

hic iacet hinricus quondam dux conditor huius
ecclesie dingnus [sic] nobilitate pius[.]
moribus ornata sibi coniux est sociata
pauperibus larga simplicitate bona
Inclita mhectildis [sic] anglorum filia regis[.]
Nutriat angelicis hos deus ipse cibis[!]
Ad iacet obtatus [= optatus]rex horum sanguine nat[us]
otto coronatus vermibus esca datus[.]
huius erat sponsa philippi stirps generosa
filia formosa nunc cinis ante rosa[.]
qui legis hec metra memor hor[um] sis peto[,] pe[n]sa
quid caro quid vita quid res nisi mors cinis u[m]bra.

(Hier liegt Heinrich, einst Herzog, der seines Adels würdige, fromme Stifter dieser Kirche [Stiftskirche St. Blasius u. Cyriacus in Braunschweig]. / Beigesellt ist ihm die mit züchtigen Sitten geschmückte Gattin, freigebig gegen die Armen, edel durch ihre Schlichtheit, / die hochberühmte Mathilde, die Tochter des Königs der Engländer. Möge diese beiden Gott selbst mit Engelsspeise nähren! / Bei ihnen liegt der ersehnte, aus ihrem Blute entsprossene und zum König gekrönte Otto, den Würmern zum Fraß gegeben. / Dessen Gemahlin war der edle Sproß Philipps, seine schöne Tochter, Asche jetzt, vorher eine Rose. / Der du diese Verse liesest, sei dieser [Personen] eingedenk, darum bitte ich dich. Bedenke: Was ist das Fleisch, was das Leben, was der Besitz, wenn nicht Tod, Asche und Schatten!)

- Unter dem Bild „Maßstab von 2 Fuß Braunschwg.“

Technik Radierung: <u.l.> A[nton] A[ugust] Beck del. - <u.r.> J[ohann] G[eorg] Schmidt sc. Brunsv[igae]
Maße Blattmaße: 200 x 155 mm
Bildmaße: 170 x 142 mm
Zustand Plr. l. beschn.
Ikonographie und Realien Maßstab
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Hic iacet Hinricus
Anmerkungen Epitaph
Status Angelegt am 02.11.2005
Letzte Änderung am 07.11.2006