Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Bearbeitet von Peter Mortzfeld

A 7179

Vorschau des Porträts
Inventar-Nr. II 1749
Dargestellte Person Friesen, Heinrich d. J. Frhr. von
Künstler Höckner, Johann Caspar (Stecher)
Beschreibung

Halbf. nach r. vor Kreuzschraffur-Hintergrund in schmalem ov. Rahmen zwischen Obelisken auf Brüstung in von Rankenwerk gefülltem Rechteck. O. 4zeil. lat. Legende „HENRICUS L[iber] B[aro] A FRIESEN | In Röthau, Schönfeld, Putzkau, & Jeßen Haereditarius Dominus, | Serenissimo ac Potentissimo ELECTORI SAXONIAE | à Consilijs intimis etc.“, seitlich 2 auf den Obelisken sitzende Adler mit Szepter bzw. Schwert, die in den Schnäbeln ein Schriftband „ET DEO / ET CAESARI / ET ELECTORI / Honorem et Amorem“ halten; an den Obelisken o. l./r. Helmzier u. Wappen, darunter u. l./r. 2 hexametr. Emblemata: l. „Cum multis prudens PIETAS communicat ignes“ [Mit vielen teilt kluge Frömmigkeit das Feuer) [4 Hände zünden an brennender Kerze jeweils ihre Kerze an], r. „Dotibus ingenij resonat bona FAMA per Orbem“ (Durch die Gaben des Geistes tönt der gute Ruhm in der ganzen Welt wieder) [Fama auf der Weltkugel]. Vor der Brüstung, von Vorhangtuch u. Girlande hinterfangen, große Früchte- u. Akanthusblatt-Kartusche, darin o. Namens- u. Titelzeile des Dargestellten wiederholt „Henricus â Friessen [sic], Junior, ELECTORIS Saxoniae Consiliarius intim[us]“; darunter anagrammatisch umgeformt zu „In Saxonis muniis florens Heros: ELECTORI carus; Eji uti CAESARI, in sinû“; darunter unter Verwendung des Anagramms in 2 Kolumnen je 4 lat. epod. Verse (Hexam./iamb. Dimeter) mit Widmung „Sub Serenissimi ELECTORIS SAX[oniae] Privilegio speciali | Illustri Illius Excellentiae submisse statuebat Lipsiae“ von Johann Frentzel (1609–1674), Prof. poes. in Leipzig [A 7115]:

Linguarum, rerúmq[ue] Scientia, mascula Virtus,
Pietas, et oris Suavitas,
Dant, ut perpetuò florens stet FRIESIUS Heros
In muniis his Saxonis://
Quin Orbe in totô, quem FRIESIA Gloria dudum
Vastis peragrat passibus.
Inde ELECTORI carus perdurat et EJI,
Uti CAESARI, manet in sinû.

(Sprachen- und Sachkenntnis, männliche Tüchtigkeit, Frömmigkeit u. bestrickende Rede / machen, daß fortwährend blühend der Held Friesen in diesen sächsischen Geschäften steht, // ja in der ganzen Welt, die der Friesensche Ruhm schon längst in Riesenschritten durcheilt. | Daher ist er dem Kurfürsten dauernd lieb und liegt ihm, wie auch dem Kaiser, am Herzen).

Unter der Widmung „AEri incisus [d. h. in Kupfer gestochen] / Anno 1656.“ – Pendant zu A 7178 u. 7181.

Technik Kupferstich: <im Bild u.l./r.> Joh[ann] Casp[ar] Höckner / sculpsit Dresdae
Maße Blattmaße: 301 x 223 mm
Bildmaße: 293 x 215 mm
Kataloge Drugulin 6931.
Diepenbroick 8742.
Hollstein G.13,252 (Nr. 9).
Zustand Plr. beschn.
Ikonographie und Realien Adler
Girlande
Obelisk
Schwert
Szepter
Wappen – Friesen, v.
Widmer Frentzel, Johann (Versbeiträger)
Devise lat.: Et Deo et Caesari et Electori Honorem et Amorem
Emblemata Bild-1: Kerzen an Kerze entzündet
Bild-2: Fama auf Weltkugel
Motto- 2: Dotibus ingenii resonat bona Fama per orbem
Motto-1: Cum multis prudens Pietas communicat ignes
Bildmotive Fama
Versbeiträger Frentzel, Johann
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Linguarum, rerumque Scientia
Quelle Aus: Leichenpredigt s.o.
Anmerkungen Anagramm Emblematisches Porträt
Status Angelegt am 30.07.1997
Letzte Änderung am 15.06.2006