Die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Bearbeitet von Peter Mortzfeld

A 7617

Vorschau des Porträts
Inventar-Nr. I 4843a
Dargestellte Person Gerhard, Johann
Künstler Dürr, Johann (Zeichner)

Dürr, Johann (Stecher)
Beschreibung

49jährig (wie in den folgenden A 7618–7621). Einblattdruck. Hüftb. leicht nach r. mit Buch in den Händen, hinter Tisch stehend, darauf Tintenfaß mit Schreibfeder u. auf Pult aufgeschlagenes Buch, in konkav-konzentrisch kreuzschraffiertem Schriftoval innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Lat. Ovalumschrift „EFFIGIES IOHANNIS GERHARDI S[acrae] THEOLOGIAE DOCTORIS ET IN ACADEMIA IENENSI PROFESSORIS AETAT[is] 49. ANN[o] MDCXXXII“ [die großen N’s spiegelverkehrt]. Im Bildrechteck o. l. „Nat[us] 17. Octobr. | Ann[o] 1582.“ – Über dem Bild in Typendruck „Eigendliches Bildnüß | Des weiland WohlEhrwürdigen/ GroßAchtbarn | vnd Hochgelahrten/ | Herrn Johann Gerhards/ der Heiligen Schrifft weit= | berühmten Doctorn vnd wolverdienten Professorn vff der | löblichen Universitet Jena.“

Unter dem Bild in 2 Kolumnen je 6 lat. Verse von 2 verschiedenen Beiträgern: l. 6 hexametr./ iamb. Verse von Johann Michael Dilherr (1605–1669), Pastor u. Prof. in Nürnberg [A 4897–4934]:

Vos, quicunq[ue] Salae cupidi properatis ad oras,
MAGNI GERHARDI voce pasci coelicâ;
Lumina qui cupitis seu ora modesta tueri,
queîs verba manant dulciora Nectare:
Artificis caelo sculptam spectate tabellam
mecum precantes: vivat annos Nestoris!

(Ihr, die ihr an den Saalestrand [d. h. nach Jena] eilt voller Begier, euch an der himmlischen Stimme des großen Gerhard zu weiden, | die ihr die Augen bzw. den Mund zu betrachten begehrt, aus dem Worte süßer als Nektar fließen: | seht hier das von des Künstlers Stichel gestochene Blatt und betet mit mir: Möge er Nestors Jahre erreichen!)

R. 3 Distichen von Peder Winstrup (1605–1679), Bischof von Schonen:

Exprimitur facies Divini vera GERHARDI
His, tenui sculptis cuspide, lineolis:
PINGITUR à multis, à multis PUNGITUR, ejus
Vultus; at effigies haec mihi sola placet:
ZELO pro COELO mactus, monumenta reliquit;
Est Ergò CAELO dignus et Elogiis.

(Dargestellt wird die wahre Gestalt des göttlichen Gerhard mit diesen mit feinem Stichel gestochenen Linien. | Gemalt wird von vielen sein Antlitz, von vielen aber auch verletzt (od. gestochen?) [Wortspiel pingitur/ pungitur], mir jedoch gefällt allein dies Bildnis von ihm: sich durch EIFER für den HIMMEL auszeichnend, hinterließ er uns seine Werke; er ist also des STICHELS [Wortspiel zelo/coelo/caelo] und jedes Lobpreises würdig).

Darunter in Typendruck [hier abgeschnittene] 6 dt. Verse von J[ohann] V[ogel], vgl. Paas S. 291.

Technik Kupferstich: <im Bild u.l./r.> Joh[ann] Dürr ad vivum / delineavit et sculpsit.
Maße Blattmaße: 219 x 138 mm
Plattenmaße: 170 x 118 mm
Bildmaße: 138 x 115 mm
Kataloge Singer 32037.
Diepenbroick 9284?
Paas 145.
Zustand o. teilw. beschädigt
Ikonographie und Realien Buch
Pult
Schreibfeder
Tintenfaß
Versbeiträger Dilherr, Johann Michael
Winstrup, Peder (1605–1679), Bischof von Schonen
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Vos, quicunq[ue] Salae
lat.: Exprimitur facies
Anmerkungen Einblattdruck
Status Angelegt am 26.09.1997
Letzte Änderung am 03.03.2007