A 17593

Hüftb. mit großem Umhang nach r. an mit Büchern, Blättern, Tintenfaß u. Schreibfeder überladenem Tisch stehend, Linke auf schräg aufgestützter, mit Engelskopf geschmückter Leier, Rechte auf aufgeschlagenem Buch, l. mit Vorhang drapierte Säule, im Hintergrund Bücherschränke, in rechteck. Rahmung. Unten vor dem Rahmen mit Blumen- u. Früchtefüllhörnern eingefaßte Wappenkartusche. – Unter dem Bild 3zeil. lat. Legende „MICHAEL / RICHEY | HISTOR[iarum] ET GR[aecae] L[inguae] IN GYMNASIO HAMBVRGENSI PROF[essor] P[ublicus,] ORDINIS SVI SENIOR. | ANNO MDCCLII. AETAT[is] LXXIV.“ – Darunter in 2 Kolumnen je 4 distich. lat. Verse mit Widmung „Amico veteri ac vero“ von Johann Heinrich von Seelen (1688–1762), Rektor des Katharineums in Lübeck [A 20122-24]:

Hac facie RICHEIVS erat, quum vivida nondum
Oscula desineret figere Musa seni.
Cynthius ingenium gravitate iocoque venustum
Rugosas tarde iussit habere vices. //
Spirat adhuc candor, doctrinae gratia spirat,
Postque Deum Patriae proximus ardet amor.
O! sibi dulce diu pergant decus esse vicissim
Vir Patria dignus, Patria digna Viro!

(Dieses Aussehen hatte Richey, als die Muse noch lange nicht aufhörte, dem Greis feurige Küsse aufzudrücken. Apoll hieß den in Ernst wie Scherz gleich entzückenden Geist erst spät Runzeln haben. // Noch ist seine Lauterkeit, seine anmutige Gelehrsamkeit voller Leben, noch brennt seine Liebe, und nächst Gott gilt sie am meisten seiner Vaterstadt. | O mögen sie sich noch lange weiter so wechselseitig eine Zierde sein: der seiner Vaterstadt würdige Mann und die eines solchen Mannes würdige Vaterstadt!)