A 15526

Hüftb. nach r. mit Schreibfeder in der Rechten, an Tisch stehend u. mit der Linken aufgeschlagenes Buch (mit nicht lesbarem Text) fassend, daneben Tintenfaß; darüber auf Podest zweites aufgeschlagenes Buch (mit ebenfalls nicht lesbarem Text), angelehnt an höheres Podest mit darauf stehenden Büchern; im sonst dicht kreuzschraffierten Hintergrund o. l. Wappen. An dem niedrigeren Podest 3zeil. lat. Legende „IOHANNES ADAMUS | OSIANDER. D[octor] | et Theol[ogiae] P[rofessor] P[ublicus]“. – Unter dem Bildrechteck in rechteck. Rahmung 8 distich. lat. Verse mit Widmung „paucis his effigiem D[omi]ni Pa= | troni venerari voluit“ von Johann Ulrich Erhard (1637–1718), 1696 Prof. Poes. am Gymnasium in Stuttgart u. Hofpoet:

Siquis forte tuum, Sculptor, spectando laborem
Quaerat, quid facis hic? HIC OSAINDER ERIT,
Continuò dices; facis hoc miracula seclo,
Artifices inter tu mihi summus eris;
Nulla tibi dignas persolvent secula grates,
Si poteris nobis hunc renovare Virum!
Fama insculpta Viri magnis viget inclyta scriptis,
Vix caelum calamo pressius ora refert.

(Wenn zufällig einer, deine Arbeit betrachtend, Stecher, dich fragt: Was machst du hier?, so wirst Du sofort sagen: Das wird Osiander sein. | – Du vollbringst Wunder in dieser Zeit, unter den Künstlern wirst du mir der größte sein, | keine Zeit wird Dir den Dank abstatten, den Du verdienst, wenn du uns diesen Mann wiederzugeben vermagst! | In seine bedeutenden Schriften eingemeißelt, blüht der Ruhm des Mannes herrlich: kaum bringt uns der Stichel eindrucksvoller als die Schreibfeder sein Gesicht zurück).