A 24527
Inventar-Nr. | I 14819 | ||||
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Dargestellte Person |
WÜRZBURG: Godewald (Gozbald), 842-855 Bischof von W.
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Künstler | Salver, Johann d.Ä. (Stecher) |
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Beschreibung | Halbf. leicht nach l., Kopf nach r. geneigt, mit geschlossenen Augen u. Tonsur, in Kutte, vor Kreuzschraffur-Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 weitere benannte Wappen (o. l. „HENNENBERG“, o. r. „ROTENBURG“, u. l. „BAVARIA“, u. r. „FRANCONIA“). – In der Brüstung 11zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck: "GODEWALDUS Comes de Hennenberg Altachii Inferioris antea Abbas eodem Pontifice et Imperatore, Huniberto successit, die 1. Aprilis Anno 841[!]. Inter varias Imperii calamitates | praefuit Annis 13. Fames et pestis per omnem latè Germaniam dirè grassata homines et jumenta | absumpsit. Herbipolis terrae motu primum concussa, dein ipso S. Bonifacii Festo die tonitruis et | fulgetris territa, Ecclesiae suae Cathedralis jacturam fecit. Haec enim repetito fulmine tacta et in- | censa est, invalescente tàm velociter igne, ut praeter S. Kiliani et SS. [= Sanctorum] Venerandas Reliquias nihil | voraci flammae subduci potuerit. Perierunt irreparabili damno supellex sacra et libraria, cum | omni thesauro, quem Antecessorum liberalitas in hunc locum congesserat. Sola quae incendio super- | fuerunt murorum rudera, die altero ventorum impetu funditus eversa, lacrymabile urbi attonitae | spectaculum dederunt. Godewaldus contractâ ex tot malis aegritudine paulo post | extinctus est Anno 854 die 20. Septembris.“ (Godewald Graf von Henneberg, zuvor Abt von Niederaltaich, folgte Humbrecht nach unter dem gleichen Papst [Gregor IV., reg. 827-844] und Kaiser[!] [Ludwig dem Deutschen, reg. 840-876]. Unter verschiedensten Heimsuchungen des Reiches stand er dem Bistum 13 Jahre vor. Eine in ganz Deutschland grassierende Hungersnot und Pest raffte Menschen und Vieh dahin. Würzburg, zuerst von einem Erdbeben erschüttert, darauf – ausgerechnet am Tage des hl. Bonifatius [5. Juni] – durch Donner und Blitz in Angst und Schrecken versetzt, büßte seine Domkirche ein. Sie wurde mehrfach vom Blitz getroffen und in Brand gesetzt, wobei das Feuer so heftig an Gewalt zunahm, daß außer den verehrungswürdigen Reliquien des hl. Kilian und der andern Heiligen nichts der gierigen Flamme entrissen werden konnte. Durch unersetzlichen Schaden gingen die heiligen Altargerätschaften und die Handschriften zugleich mit dem gesamten Domschatz zugrunde, den die Freigebigkeit der Vorgänger hier zusammengetragen hatte. Die allein vom Brand übriggelassenen Mauerreste boten der verängstigten Stadt, als sie am folgenden Tag durch die Gewalt der Winde bis auf die Fundamente zerstört wurden, ein jammervolles Bild. Godewald starb bald darauf, am 20. Sept. 854, an einer aus soviel Unglück zugezogenen Krankheit). U. M. „(8.)“, u. r. „8“. |
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Technik | Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.] | ||||
Maße |
Blattmaße: 256 x 167 mm Plattenmaße: 252 x 165 mm Bildmaße: 249 x 161 mm |
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Kataloge | Diepenbroick 28860. | ||||
Ikonographie und Realien | Wappen – WÜRZBURG / Henneberg Ahnenwappen – Henneberg etc. Anmerkungen |
N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende „GOTWALDUS | Comes de Hennenberg“ statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum in Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.418) [HAB: Gm 4° 1171] |
Status |
Angelegt am 30.10.2003 |
Letzte Änderung am 27.04.2006 |