A 17492

Hüftb. in Ratstracht nach r. an Tisch stehend, darauf Blatt u. der abgelegte Hut, l. von Vorhang fast verhüllte gemusterte Säule auf hohem Postament, r. im Hintergrund hinter Pfeiler perspektiv. Bücherwand, in rechteck. Bilderrahmen mit reichem Akanthus-Beschlagwerk auf hohem, mit großen Akanthusblatt-Voluten eingefaßtem Sockel innerhalb gemustert parallelschraffiertem Rechteck. Unten vor dem Rahmen mit Lorbeer- u. Palmzweigen eingefaßtes Wappen (auf dem die r. Hand des Dargestellten ruht). – Im Sockel 6zeil. lat. Legende „IOACHIM RENTZEL. I[uris] V[triusque] L[icentiatus] | Reipubl[icae] Hamburgens[is] Senator Senior | et Proto-Scholarcha. | natus a[nno] r[ecuperatae] s[alutis] MDCLXXXXIIII. a[nte] d[iem] I Septemb.[,] Senator elect[us] | a[nno] MDCCXXXVII. a[nte] d[iem] X Octobr. | aet[atis] LXXIII.“ – Darunter 8 distich. lat. Verse mit Widmung „Viro Illustri | Natalium Splendore, Munerum dignitate, Doctrinae elegantia, | Meritorum amplitudine Venerabili | Musarum Hamburgensium Praesidi Indulgentissimo | L[apidem] M[onumentum] Q[ue] P[osuit]“ [Dem vornehmen, ob des Glanzes seiner Abkunft, der Würde seiner Ämter, der Feinheit seiner Bildung und der Fülle seiner Verdienste verehrungswürdigen Schirmherrn der hamburgischen Musen setzte dieses Denkmal] von Gottfried Schütze (1719–1784), Prof. d.Gesch. u.d. Griech. am Johanneum in Hamburg [A 19720/21]:

RENTZELII faciem sculptor nitido exprimit aere:
Non ampli meriti fulget in aere decus.
Nec curas Patriae sacras sacrasque Camenis
Exprimit aes, mancae nec fuit artis opus.
Curas has geminas si vis cognoscere, lector,
Et Patriam et Musas consule, certus eris.
Huic ego, si seros, vt nunc precor, adprecor annos,
Et Patriae et Musis commoda mille precor.

(Rentzels Antlitz stellt der Stecher in glänzendem Kupfer dar: doch nicht leuchtet im Kupfer der Ruhm seines großen Verdienstes. | Weder gibt das Kupfer sein der Vaterstadt und den Musen geweihtes Wirken wieder, noch war dies ein Werk mangelhafter Kunst. | Wenn du dieses doppelte Wirken kennenlernen willst, Leser, so befrage die Vaterstadt und die Musen, und du wirst im Bilde sein. | Wenn ich – wie ich’s nun tue – ihm noch viele Jahre wünsche, so wünsche ich damit sowohl seiner Vaterstadt als auch den Musen tausendfachen Gewinn).