A 23615

Inventar-Nr. I 14384
Dargestellte Person Weller (von Molsdorff) Jacob
Künstler Wagner, Valentin (Maler)
Höckner, Johann Caspar (Stecher)
Beschreibung

Fast Hüftb. nach hr. mit Buch in der Linken vor (auf Brüstung stehender) Kirchenarchitektur (ähnlich wie in A 23613). O. M. zwischen aufgezogenen Vorhängen (daran je ein Engelskopf) in bekröntem u. mit Weinlaub umranktem querov. Lorbeerkranz unter strahlendem hebr. Jahwe-Namen 8zeil. lat. Legende, gleichlautend mit der von A 23613 (aber vorgesetzt „SIONIS | svavissimum delicium | …“), über den seitlichen vorderen Säulenpaaren „Natus Neokirch: Varisc[orum] / Ao. 1602. die 4. Dece[m]b.“ – Die vorderen Säulenpaare umschlungen von großen Schriftrollen, darauf quer r. „Ad Insignium Wellerianorum Pyropum [Auf den Goldbronce-Ring des Wellerschen Wappens]: | Iacobus Wellerus, Doctor. | [anagrammatisch:] | Vide! occultus rubor â Sole [Sieh! Verborgene Röte von der Sonne]“ u. darunter lat. Distichon mit Verwendung des Anagramms:

Occultus rubor â Christo, vide! Sole refulget
Mente VIRI: Rubor est Sanguis Amorq[ue] DEI.

(Verborgene Röte von Christus, der Sonne, sieh nur! widerleuchtet im Geiste des Mannes! Die Röte ist das Blut und die Liebe Gottes);

l. „Ad Insignium Wellerianorum Cygnum [Auf den Schwan des Wellerschen Wappens]: Iacobus Wellerus, Doctor. | [anagrammatisch:] | Cor ut albus Olor Duce Iesû [Das Herz ist wie ein weißer Schwan mit Jesus als Führer]“ u. darunter lat. Distichon mit Verwendung des Anagramms:

Est Cor ut albus Olor, WELLERI; atq[ue] hinc Duce Iesû,
In coelis totus conspicietur Olor.

(Das Herz WELLERS ist wie ein weißer Schwan, und daher wird man, mit Jesus als Führer, im Himmel den Schwan ganz erblicken).

Vor der Brüstung zwischen 2 ov. biblischen Bildchen – l. Jakobs Traum von der Himmelsleiter, darunter „Ich bin mit dir, und wil dich | behüten“ [1. Mos. 28,12], r. Jakobs Kampf mit dem Engel, darunter „Ich laße Dich nicht Du segnest | mich denn“ [1. Mos. 32,27] – in großer o. l./r. mit je einem Engelskopf geschmückter Kartusche mit o. M. integriertem Wappen [2 Schwanenköpfe gemeinsam einen Ring haltend] 4 lat. distich. Verse:

Eusebiae Columen, Cathedrae Lux, SAXONIS Aulae
Splendor, Spes inopum, Pieridumque Decus,
Ille DEI Praeco, WELLERUS, in hâcce tabellâ
Pingitur: Hâc PIETAS, pampinô ut uva latet.

(Die Säule der Gottesfurcht, das Licht der Kanzel, die Leuchte des sächsischen Hofes, die Hoffnung der Armen und die Zierde der Musen: dieser Herold Gottes, WELLER, wird auf diesem Blatt dargestellt, seine Frömmigkeit verbirgt sich darin wie die Traube im Weinlaub);

darunter 4 etwa sinngleiche dt. Verse:

Der Gottesfurcht Behalt, der Kirchen Zier und Sonne,
Des grossen SACHSENS Lust, der Armen Trost und Wonne,
Der Musen Freud und Hertz, und was die Demut weist,
Das ist, das leistet uns, deß theuren WELLERS Geist.

Darunter „Cum ELECTORIS Sax[oniae] Privilegio | auffgerichtet in Leipzig | von | M[agister] Ioh[ann] Frentzeln [1609–1674, Prof. d.Poes. in Leipzig <A 7115>].“

Technik Kupferstich: <unter der Verskartusche l.> V[alentin] Wagner pingebat. – <r.> Joh[ann] Casp[ar] Höckner sculpebat.
Maße Blattmaße: 272 x 169 mm
Bildmaße: 270 x 169 mm
Kataloge Singer 95703.
Diepenbroick 27826.
Hollstein G.13A,261 (Nr. 29).
Zustand Plr. beschn.
Ikonographie und Realien Buch
Vorhang
Engelskopf
Schrift – hebr.
Krone
Weinranke
Kirchenraum
Wappen – Weller v. Molsdorff
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive Bild: Jakobs Traum von der Himmelsleiter (1. Mos. 28,12)
Bild: Jakobs Kampf mit dem Engel (1. Mos. 32,25-27)
dt.: Ich bin mit dir und will dich behüten (1. Mos. 28. 15)
dt.: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn (1. Mos. 32,27)
Versbeiträger Frentzel, Johann
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Occultus rubor â Christo
lat.: Cor ut albus olor
lat.: Eusebiae columen
dt.: Der Gottesfurcht Behalt
Anmerkungen Anagramm
Status Angelegt am 19.06.2003
Letzte Änderung am 16.02.2007