A 21808

Fast Kniestück nach r. neben Tisch stehend, l. Hand auf schräg darauf gestütztem Buch mit Rückentitel „THEBES | HEBAM[m]EN | KVNST“, auf dem Tisch vorn Brief mit Adresse „A Monsieur | Monsieur Thebes | Docteur en Medecine | à | Hirschberg“ u. Manuskript „Dissertat[io] | de | Somno | ut | Signo“, dahinter Schreibgerät, Armillarsphäre u. Teleskop, o. und l. Vorhang, r. Bücherregal mit 4 Reihen Folianten mit Rückentiteln (lesbar 2. Reihe r. „WINCKLER“, 3. Reihe v. l.n. r. „PLATTNER“, „LUDWIG“ [= A 12928/ 29?], „HAVCKS | BER"(?), 4. Reihe v. l.n. r. „VESAL | ANAT.“ [= A 22750-56], „BIDLOO | ANAT.“, „BOERHAAVE“ [= A 1789–1792]), im Hintergrund M. mächtiger Wandpfeiler, r. daneben Skelettmann vor Scheintür, darüber „ANATOMICVM“, in schraffiertem Fensterrahmen, darin unten durch Wappen geteilte 4zeil. lat. Legende „IOHANNES EHRENFRIED / THEBESIVS MED[icinae] DOCTOR | Regio Collegio Medico Glogauiensi / Adjunctus, Physicus Prouincialis, | et Hirschbergens[is] Ciuitatis Patriae, / et Sacri antea ibidem Collegii Praeses. | Natus die V. Decemb. Anno MDCCXVII / Denatus die V. Febr. Anno MDCCLVIII Aetat[is] XXXX.“ – Darunter in 2 Kolumnen je 4 u. darunter 2 distich. lat. Verse mit Widmung „In Amicitiae tesseram posuit“ von Johann Christian Leuschner (1719–1792), Rektor in Hirschberg:

Sic os THEBESIVS comi gravitate verendum
Sic animi dotes, ore loquente, refert;
Nocte die que cui scrutari et quaerere verum
In Medicis opus est, in physicis que domi[.] //
Promtus in auxilium foris est, quo subleuet aegros;
At studium hoc caussam, fataque mortis habet,
Qua spectata bonis probitas, qua candor amicis,
Qua vitae rapitur spes, medicûm que decus //
Delicium que Scholae, qua digna modestia morum.
Nunc id in Exemplum substet imago VIRI.

(So bietet uns THEBESIUS sein durch freundliche Würde ehrwürdiges Gesicht dar, so seine Geistesgaben, wenn sein Mund spricht, | er, dem es not ist, Tag und Nacht daheim in der Medizin und Physik die Wahrheit zu erforschen und zu suchen. // Draußen ist er zur Hilfe bereit, um den Kranken Erleichterung zu bringen. Und doch liegt in diesem Eifer die Ursache und das Geschick seines Todes, | durch den den Guten seine bewährte Redlichkeit, den Freunden seine Aufrichtigkeit, dem Leben die Hoffnung entrissen wird, die Zierde der Ärzte, // der Augapfel der Schule, die würdige Bescheidenheit des Charakters. Jetzt soll für dieses Musterbild das Bildnis des Mannes eintreten).