A 20050

Älter. – Brustb. leicht nach l., Kopf etwas nach r. gewandt, vor Kreuzschraffur-Hintergrund in ov. Schriftrahmen auf Volutensockel vor gequaderter Steinnische mit seitlichen ionischen Pilastern. – Dt. Ovalumschrift „M[agister] Ge. Jac. Schwindel, Senior an der K[irche] zum H. Geist in Nürnberg. // <untere Hälfte 2zeilig:> Welchem die Welt hat trüglich gericht’t mit Lügen und mit falsch’m Geticht. | Viel Netz und heimlich Stricke. HERR! nim[m] sein wahr in dieser Gfahr, bhüt ihn für falschen &c.“ – Auf dem Sockel l. liegende „BIBLIA SACRA“ mit heraushängendem Zettel „P[rophet][ Jesaia 41. C[apitel] | V: 8. 10. 11. 12. 13.“, r. liegendes u. gelehntes Buch, im liegenden Zettel „Prediger Salom. | Cap. 4. v:1.“ – Über dem Porträtoval Gottesauge im Strahlendreieck unter halbrunder Devise „DEVS PROVIDEBIT“, über Wolken, davor Schriftband „In seinen Sachen, | Wird’s Gott schon machen.“ – An den seitlichen Pilastern je 3 runde Emblemata: o. l. „INVIDIA FONS OMNIS MALI“ [Der Neid ist die Quelle allen Übels] [Invidia mit 2 Schlangen], darunter Schriftband „Der ganze Streit | Kom[m]t blos vom Neid“; M. l. „NON SEMPER IMBRES“ [Nicht immer regnet’s, = Horaz, Carmina 2,9,1] [Gewitter mit Blitz u. hinter Wolken durchbrechender Sonne], darunter Schriftband „Nach dem Ungewitter | Scheint die Son[n]e wieder“; u. l. „PRESSA ALTIVS SVRGIT“ [Niedergedrückt erhebt er sich höher] [Palmbaum mit Steinquader belastet], darunter Schriftband „Wird er gleich gedrücket sehr | wächset er um so viel mehr“; – o. r. „OBFVSCOR, NON EXTINGVOR“ [Ich werde verdunkelt, aber nicht ausgelöscht] [Sonnenfinsternis], darunter Schriftband „Dem Schein nach zwar zernicht, | Dannoch ein helles Licht“; M. r. „RVGIANT DVM FUGIANT“ [Mögen sie brüllen, wenn sie nur fliehen] [Löwen unter Felsen mit Gotteslamm], darunter Schriftband „Brüllt ihr Löwen! im[m]er fort; | Gnug! das Lam[m] ist sicher dort“; u. r. „HOC NONNISI DVCE“ [Nur mit diesem als Führer] [Petrus durch Engel aus dem Kerker geführt, vgl. Apg. 12,3ff.], darunter Schriftband „Ein Engel stund ihm bei, | Drum wurde er auch frei“.

Im Sockel 6 dt. Verse:

Diß ist der theure Man[n], der Märt’rer unsrer Zeiten,
Der unaussprechlich viel unschuldig muste leiden;
Den nichts um Ehr und Amt, und alles fast gebracht,
Als nur der blose Neid, Hass, Lügen, List und Macht.
Wer weiß was Gott noch thut? villeicht kan sichs bald fügen,
Daß seine Feind zulezt doch müssen unterliegen.

In der Sockelbasis 3zeil. Widmung „Gegenwärtige Abbildung wolte zu Ehren dieses Hochgelahrt: und Cordalen Theologi, und zur Beschämung seiner | Rasenden Feinde, als ein immerwährendes Zeugnis seiner Unschuld, der unpartheischen Welt vor Augen | stellen, ein dem allzu guten Hernn [sic] Senior treu=ergebenster Freund. Anno Iobelaeo. 1750. Wien.“