A 20429
Inventar-Nr. | II 5174.1 | ||||
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Dargestellte Person |
Sleidanus, Johannes (eig. Johann Philippi)
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Beschreibung | Brustb. Profil nach l. in Parallelschraffur-Rechteck [= Kopie nach dem Stich von Hendrick Hondius]. Über dem Bild „JOANNES SLEIDANVS.“ – Unten in kalligraph. Handschrift mit Tinte 6 dt. Verse des Hallenser Sammlers Jacob Gottfried Bötticher (1692–1762): „Sieht man, gelehrtester Sleidan | Nur deine Schriften etwas an | So setzt man dich mit Recht in großer Maenner Orden. | Es wohne dir, glaubt mancher frey, | Ein Spiritus familiaris bey | Weil dir Minerva recht familiair geworden.“ Darunter längerer hschr. Text: „1. Er ist zu Sleida gebohren, einer Stadt an der Eiffel. Wurde nach s[einen] Academischen Jahren bey den jungen Graffen | von Manderscheid Hoffmeister. Gieng nachhero nach Paris um alda die Welt in einen kurtzen Begriff zu setzen u. s[eine] Studien weiter zu [proferiren?]. | 2. Was ihm das Schicksahl an dem einen Theil oder an s[einem] Leibe versagt hatte, denn er hatte nur ein Auge, das ersetzte die gütige Vorsorge Gottes an dem andern, daß er desto tieffere Einsicht in die [klügste?] Sachen bekam u. mit einhelligem Consens | der Gelehrten noch ietzo unter die weitsehende u. großen Lichter am Firmament der Gelehrten gezahlet wird. Reimann Vol. 5.H.(?)2. | 3. An s[einem] schönen Commentario de statu religionis et reip[ublicae] Germanorum hat er 16 Jahr gearbeitet u. der K[aiser] Carol V. sagte davon: Aut habemus proditores consiliorum aut scriptor ille familiaris spiritus opera ista didicit [Entweder haben wir Verräter unserer politischen Pläne, oder dieser Schriftsteller hat sie mit Hilfe einer inneren Einfühlung erfahren]. | 4. Einige Jahre vor s[einem] Ende verfiel er in eine Kranckheit, wodurch er s[eines] Gedächtnisses dergestalt beraubt wurde, daß er auch die | Nahmen s[einer] Kinder vergaß. Welches einige einem beygebrachten Giffte zuschreiben. Er starb zu Strasburg an der Pest aet. 50.“ |
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Technik | Kupferstich: ohne Adresse | ||||
Maße |
Blattmaße: 138 x 113 mm Bildmaße: 123 x 114 mm |
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Zustand | ausgeschn. u. aufgeklebt auf Blatt 339x207 | ||||
Versbeiträger | Bötticher, Jacob Gottfried | ||||
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) | dt.: Sieht man, gelehrtester Sleidan
Quelle |
Aus: Verheiden, Jacobus: Imagines et Elogia praestantium aliquot Theologorum ... opera Friderici Roth-Scholtzii. – Den Haag 1725. (S.96) [HAB: Uo 4° 43] |
Status |
Angelegt am 10.04.2002 |
Letzte Änderung am 13.10.2006 |