A 23363

Inventar-Nr. II 5793.1
Dargestellte Person Weber, Ananias
Künstler Dürr, Johann (Stecher)
Beschreibung

Halbf. nach r., in den Händen Buch haltend, in oben mit Früchtegirlande geschmückter Retabelarchitektur mit (vorn) 2 Säulen u. (hinten) 2 Pfeilern, dazwischen seitlich je eine Tubabläserin. O. M. vor dem Retabelgiebel Krone unter hebr. Schriftzeichen, o. l./r. auf den Säulenkapitellen, zwischen denen eine Früchtegirlande gespannt ist, hält je ein Putto mit der einen Hand einen Lorbeerkranz, mit der anderen ein Schriftband mit 7zeil. lat. Legende „ANANIAS WEBERUS, D[octor] | Olim PROFESSOR publ[icus] Lipsiensis: nunc verò THEOLO= | GUS Uratislaviensis, et ibidem in aede Elisabethana PASTOR | primarius, Conventus & Consistorii Ecclesiastici ASSESSOR, cae- | terarumq[ue] Ecclesiarum et Scholarum orthodoxarum INSPECTOR. | Natus anno 1598[!] | die 12. Aug. / AEri incisus Ao | 1656.“ Darunter im Pfeiler- Architrav aus den Namensinitialen gebildete lat. Devise „Symb. | Autori Vitae Vivendum Deo“ [Man muß für Gott, der uns das Leben geschenkt hat, leben]. – Unter dem Dargestellten in o. M. mit Maske geschmückter Kartusche „Ananias Weberus, Theologiae Doctor“, darunter doppeltes Anagramm „1. O resona novo! vigil cathedrae tuba es [Ertöne mit neuem <Klang>, du bist die immerwache Posaune der Kanzel]. 2. Es Jehovae tuba, et coronandus gloriâ [Du bist Jehovas Posaune und mit Ruhm zu krönen]“. Darunter auf von 2 Putti gehaltenem Tuch (o. M. „Esa. 58. v.1“) durch Zierleiste getrennte 2x5 iamb. lat. Verse (mit Verwendung der beiden Anagramme):

Resona, ô WEBERE, novô sonô!
Namq[ue] es vigil cathedrae tuba:
Tuba es Jehovae coelica,
Pietatis intimans Sacra.
PIETAS in ore, AUTORITAS //
Vultû in gravi fulget Tuô,
Omnisq[ue] VIRTUS enthea,
Cunctaeq[ue] Lux SCIENTIAE.
Et hinc coronandus venis
AEternitatis gloriâ.

(Ertöne, o WEBER, mit neuem Klang! Denn Du bist die immerwache Posaune der Kanzel. Jehovas himmlische Posaune bist Du, der Du uns die Geheimnisse der Frömmigkeit vermittelst. Frömmigkeit leuchtet in Deinem Antlitz, Glaubwürdigkeit // in Deinen ernsten Mienen und jegliche göttliche Tugend und alles Licht des Wissens. Und darum bist Du zu krönen mit der Glorie der Ewigkeit).

Darunter 4 dt. Verse samt Widmung „Sub Serenissimi ELECTORIS SAXONIAE Privilegio, | Patrono suo honoratissimo statuebat Lipsiae“ von Johann Frentzel (1609–1674), Prof. d.Poes. in Leipzig [A 7115]:

Den wach- und weisen Mann, der seine Stimm erhebet
Als eine Feld-Posaun, auff die manch Hertz erbebet,
Den Leipzig stets noch lobt und Breßlau hertzlich liebt,
Herr Webern, hier die Kunst der Welt zu sehen giebt.
Technik Kupferstich: <im Bild u.r.> Joh[ann] Dürr sculp. [1656]
Maße Blattmaße: 288 x 177 (= Bild) mm
Kataloge Drugulin 22496.
Singer 95102.
Diepenbroick 27579.
Hollstein G.8,6 (Nr. 114).
Zustand beschn.
Ikonographie und Realien Retabel
Buch
Säulen
Pfeiler
Lorbeerkranz
Schrift – hebr.
Krone
Früchtegirlande
Posaune
Maske
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive St.: Jes. 58,1
Devise lat.: Autori Vitae Vivendum Deo
Bildmotive Putti
Versbeiträger Frentzel, Johann
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Resona, ô WEBERE, novô sonô
dt.: Den wach- und weisen Mann
Widmer Frentzel, Johann (Versbeiträger)
Anmerkungen Anagramm
Status Angelegt am 26.05.2003
Letzte Änderung am 15.02.2007