A 24557
Inventar-Nr. | I 14842 | ||||
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Dargestellte Person |
WÜRZBURG: Johann Philipp II. (1664 Reichsfrhr. von Greiffenclau zu Vollrads), 1699–1719 Fürstbischof von W.
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Künstler | Salver, Johann d.Ä. (Stecher) |
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Beschreibung | Brustb. nach r. mit Brustkreuz vor dichtem Kreuzschraffur-Hintergrund in mit großen Akanthusblattranken umwundenem profiliertem ov. Rahmen auf Sockel innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 mit Akanthusblättern eingefaßte benannte Ahnenwappen (o. l. „Greiffenclau von Vollrats“, o. r. „Oberstein“, u. l. „Eltz“, u. r. „Hunolstein“). – Im Sockel 13zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck: "JOANNES PHILIPPUS, ex antiquissimâ et Perillustri Familiâ LL. [= Liberorum] Baronum de Greiffen- | clau in Vollraths, Metropolitanae Ecclesiae Moguntinae Decanus, eligitur die 9. Febr. 1699 Innocentio XII. Ponti- | fice, Leopoldo I. Imperatore, Josepho I. Romanorum et Hungariae Rege, armis per orbem Europaeum silentibus[, pace?] inter mites oleas triumphante. Altero initi pacifici Regiminis anno, scintillae belli, sopitae potius, quàm Ryswici extinctae, è Caroli II. | Hispaniarum Monarchae sine prole decedentis cineribus in gravissimum incendium exarserunt, hinc Augustissimâ Domo | Austriacâ avitam haereditatem, indè Borbonicâ Monarchiam, Galliae à vicinis opportunam, armis sibi vindicare aggre- | dientibus. Quanta inter acerbissimi temporis injurias domi, forisque gesserit hactenus, nec capiunt angustiae tabellae hujus | nec Clementissimi Principis modestia referri sustinet. Testis magnorum operum tota est cum Imperio Franconia, quae uti fa- | stos implebunt olim, ita in innumeris pietatis, sapientiae, liberalitatisque Principalis monumentis perennabunt. Vivat | porrò, regatque diu incolumis, ut, qui cum Leopoldo et Josepho I. glor[iosae] Mem[oriae] Imperatoribus, submisso, tum, qui ad | Circuli Franconici copias, tum qui ex foedere cum Augustissimâ Imperatorum Triade singulari, ad Caesareum exercitum | properavit numerosissimo milite, pro pace universali pugnavit hactenus, nunc tandem, cum Carolo VI. Augustißimo | Romanorum Imperatore, Hispaniarum Monarchâ obstinatos ad bellum animos victor expugnet.“ (Johann Philipp, aus dem uralten und berühmten Geschlecht der Freiherren von Greiffenclau zu Vollraths, Dekan der Metropolitankirche von Mainz, wurde am 9. Febr. 1699 gewählt, als Innozenz XII. [reg. 1691–1700 <A 15845/46>] Papst, Leopold I. [reg. 1658–1705 <A 4651–4684>] Kaiser und Joseph I. [A 4591–4601] römischer König und König von Ungarn war, als die Waffen in ganz Europa schwiegen und [der Friede?] unter freundlichen Ölzweigen triumphierte. Aber schon im zweiten Jahr seiner friedlich begonnenen Regierung entzündeten sich die – durch den Frieden von Rijswijk [1698] mehr eingeschläferten als ausgetretenen – Funken des Krieges aus der Asche des kinderlos verstorbenen Königs von Spanien Karls II. zu einem furchtbaren Brand, indem auf der einen Seite das erhabenste Haus Österreich Anstalten machte, das angestammte Erbe, auf der andern das Haus Bourbon, ein Frankreich so günstig benachbartes Königreich mit Waffengewalt für sich zu beanspruchen. Was alles [der Fürstbischof] unter den Unbilden einer überaus bitteren Zeit drinnen und draußen bisher geleistet hat, faßt weder der enge Raum dieses Blattes, noch will die Bescheidenheit des gnädigsten Fürsten Bericht davon erlauben. Doch Zeuge seiner großen Taten ist ganz Franken mit dem Reich: wie sie dereinst die Geschichtsbücher füllen werden, so werden sie in unzähligen Werken fürstlicher Frömmigkeit, Weisheit und Freigebigkeit überdauern. Er möge weiterhin leben und lange ungekränkt regieren, aud daß er, der mit dem den Kaisern Leopold und Joseph I. glorwürdigen Angedenkens zu Hilfe geschickten Heer, dann zu den Truppen des Fränkischen Kreises und dann aufgrund des Bündnisses mit der einzigartigen erhabensten Kaisertrias [Leopold I. und seine Söhne Joseph I. und Karl VI.] mit zahlreichen Truppen zum kaiserlichen Heer geeilt ist und für den allgemeinen Frieden gekämpft hat, jetzt endlich mit dem erhabensten Kaiser und König von Spanien Karl VI. die wild zum Krieg entschlossenen Gemüter siegreich erobere). U. M. „(70.)“, u. r. „70.“ |
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Technik | Kupferstich: <in der Sockelbasis l.> Joh[ann] Salver [d.Ä.] Sc: Herbip[oli] 1712. | ||||
Maße |
Blattmaße: 263 x 172 mm Plattenmaße: 255 x 168 mm Bildmaße: 249 x 162 mm |
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Kataloge | Singer 34466. Diepenbroick 28881. |
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Ikonographie und Realien | Brustkreuz Wappen – WÜRZBURG / Greiffenclau, v. Ahnenwappen – Greiffenclau, v., etc. Akanthus Anmerkungen |
N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Vor S.951) [HAB: Gm 4° 1171]
N: (Anm.: Der - vor allem gegen Ende - überladene und schwülstige Stil des biographischen Textes erklärt sich leicht dadurch, daß das o.g. Werk zu Lebzeiten des hier gefeierten Fürstbischofs erschien) |
Status |
Angelegt am 10.11.2003 |
Letzte Änderung am 09.05.2006 |