A 24586

Inventar-Nr. I 14863
Dargestellte Person WÜRZBURG: Poppo I., 941-961 Bischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Fast Halbf. nach r. vor Vorhang, r. vor Bücherreihen aufgeschlagenes Buch mit Text „Privilegiu[m] | super libe- | ra Episcopi // Capitulum [recte: Capituli?] | electione“ [Privileg über die freie Bischofswahl des Kapitels], in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 benannte Ahnenwappen (o. l. „HENNENBERG“, o. r. „SCHWARZENBURG“, u. l. „C[omites] GLEICHEN“, u. r. „C[omites] RINECK“). – In der Brüstung 12zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"POPPO I. Filius Burggravii Herbipolensis, volente Ottone I. Romanorum Imperatore Epi- | scopus constituitur, Stephano VIII. summo Pontifice. Suam huic Praesuli libertatem de- | bet Cathedralium Canonicorum Senatus: cum enim ad haec usque tempora Episcopi Herbipolenses | ab Imperatoribus praeficerentur, POPPO pro suâ, quâ apud Cognatum Caesarem pollebat gratiâ | obtinuit, ut plena eligendi potestas penes solum Capitulum Cathedrale deinceps esset. Herbipoli quo- | que Scholam sacrarum litterarum, qualem Fuldae S. Bonifacius, Neostadii Meingaudus ordinaverant, | instituit, cum tanto nobilissimorum Adolescentium profectu, ut S. Wolffgangum Ratisbona, Henricum | Archi- Episcopum Treviri Herbipolensium educationi debeant. Interfuit Concilio Ingelheimensi, | cui Agapeti II. nomine Martinus Episcopus Ostiensis praesedit; Tum Comitiis ab Ottone Herbipo- | li celebratis, demum ad similem Principum Imperii Conventum Ratisbonam evocatus, ibidem ex- | tinctus est die 15. Januarii[!] Anno 961. postquam laudabiliter praefuisset Annis 19. mensibus 16. | Corpus Herbipolim reductum, et in Ecclesia Cathedrali sepultum est.“

(Poppo I., ein Sohn des Burggrafen von Würzburg, wurde nach dem Willen des römischen Kaisers Otto I. als Bischof eingesetzt, unter Papst Stephan VIII. [reg. 939-942]. Das Domkapitel verdankt diesem Bischof seine Freiheit: denn während bis zu dieser Zeit die Würzburger Bischöfe von den Kaisern eingesetzt wurden, erreichte Poppo dank der Gnade, in der er bei dem mit ihm verwandten Kaiser stand, daß die volle Wahlfreiheit künftig allein beim Domkapitel liegen sollte. Auch richtete er in Würzburg eine Schule der geistlichen Wissenschaften ein, wie sie ähnlich der hl. Bonifatius in Fulda und Megingoz [A 24572/73] in Neustadt [am Main] begründet hatten, mit solchem Erfolg für die adlige Jugend, daß Regensburg den hl. Wolfgang und Trier den Erzbischof Heinrich der Würzburger Erziehung verdankten. Er nahm an der Synode von Ingelheim [948] teil, bei der Bischof Martin von Ostia im Namen Papst Agapets II. [reg. 946-955] den Vorsitz führte; ferner an den in Würzburg abgehaltenen Reichstagen; schließlich zu einer ähnlichen Versammlung der Reichsfürsten nach Regensburg berufen, starb er dort am 15. Jan.[!] 961, nachdem er 19 Jahre und 16 Monate dem Bistum löblich vorgestanden hatte. Sein Leichnam wurde nach Würzburg überführt und in der Domkirche begraben).

U. M. „(13.)“, u. r. „13“.

Technik Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.]
Maße Blattmaße: 270 x 173 mm
Plattenmaße: 254 x 163 mm
Bildmaße: 248 x 159 mm
Kataloge Diepenbroick 28910.
Ikonographie und Realien Vorhang
Bücherregal
Buch (mit Text)
Wappen – WÜRZBURG / Henneberg
Ahnenwappen – Henneberg etc.
Anmerkungen N: Mit Namenslegende „BOPPO I.“ statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.434) [HAB: Gm 4° 1171]
Status Angelegt am 19.11.2003
Letzte Änderung am 28.04.2006