A 24498

Inventar-Nr. I 14800
Dargestellte Person WÜRZBURG: Bernwulf, 785-800 Bischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Halbf. nach r. vor kreuzschraffiertem Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 weitere Wappen (oben benannt: l. „ENDSEE“, o. r. „Unb[ekanntes] Geschl[echt]“, u. l./r. mit kalligraph. Schnörkeln). – In der Brüstung lat. biograph. Text in Buchdruck:

"BERNWELPHUS Episcopatum ad preces et commendationem Megingaudi ab Hadriano | Papa obtentum adiit anno 793. severi vir ingenii, quod eò durius ferri c[o]eptum est, quò | majori lenitate Antecessoris modesta pietas religiosos subditos gubernaverat. Inde simultates et | odia inter Episcopum et Clerum orta eò demum excreverunt, ut magna religiosorum pars, | jugi impatiens, Neostadium confugerit Patrem in Megingaudo quaesituri, qui Principem in | BERNWELPHO tolerare non poterant. Notam quam inde Episcopus contraxisse videri | poterat, aliis praeclarè gestis expunxit. Interfuit Concilio Francofurtensi, ibidémque dam- | nationi Nestorii et Felicis cum Patribus subscripsit. Multa Saxonum à Carolo M[agno] Captorum | millia per diversas Franconiae Parochias distributa, fidem et mores Christianos docuit, sic du- | catum subditis, Ecclesiam novâ sobole augens post septem regiminis annos piè obiit Anno 800. in | Festo S. Michaelis, sepultus in novo Monasterio.“

(Bernwulf trat sein Bischofsamt, das er auf die Bitten und die Empfehlung [seines Vorgängers] Megingoz hin von Papst Hadrian [I., reg. 772-95] erhalten hatte, im Jahr 793[!] an – ein Mann von strengem Geist, den man anfangs umso härter empfand, als die maßvolle Frömmigkeit seines Vorgängers seine geistlichen Untertanen mit größerer Milde regiert hatte. Die daraus entstandenen Zwistigkeiten und der [gegenseitige] Haß zwischen dem Bischof und dem Klerus wuchsen sich schließlich so aus, daß ein großer Teil der Mönche, der das Joch nicht länger tragen wollte, nach [dem Kloster] Neustadt [bei Lohr a. M.] floh, um in Megingoz ihren Vater zu suchen, nachdem sie den Fürsten in Bernwulf nicht länger ertragen konnten. Den Tadel, den sich der Bischof hieraus zugezogen haben mochte, machte er durch andere Taten glänzend wett. So nahm er an der Synode zu Frankfurt teil und unterschrieb dort die Verurteilung des Nestorius und Felix zusammen mit den übrigen Kirchenvätern. Viele Tausende der von Karl dem Großen gefangengenommenen Sachsen, die auf die verschiedenen Pfarren Frankens verteilt worden waren, unterwies er im christlichen Glauben und christlichen Sitten. Indem er so sein Herzogtum mit Untertanen, seine Kirche mit neuen Gläubigen vermehrte, starb er nach siebenjähriger[!] Regierung fromm im Jahre 800 am Tage des hl. Michael. Begraben ist er im Neumünster).

U. M. „(3.)“, u. r. „3“.

Technik Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.]
Maße Blattmaße: 270 x 175 mm
Plattenmaße: 252 x 164 mm
Bildmaße: 248 x 162 mm
Kataloge Diepenbroick 28831.
Ikonographie und Realien Wappen – WÜRZBURG / Bernwulf
Anmerkungen N: Mit „BERNWELPHUS“ in der Brüstung statt des lat. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.), Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M. 1713. (Neben S.402) [HAB: Gm 4° 1171] Kalligraphie
Status Angelegt am 23.10.2003
Letzte Änderung am 27.04.2006