A 23668

Inventar-Nr. II 5876.1
Dargestellte Person Welser (zu Spielberg u. Oberschweinbach b. Fürstenfeldbruck), Johann (Hans) (I)
Künstler Mair, Alexander (Stecher)
Beschreibung

Halbf. nach l. vor teils leerem, teils konkav-konzentrisch kreuzschraffiertem Hintergrund in mit Rollwerk-Schmuckrahmung umgebenem Oval, o. M. Helmzier zwischen 2 lorbeerbekränzten Putti (l. mit Kreuz u. Kelch, r. mit Flammenherz u. Pfeil), u. M. Wappen. – Innerhalb einer großen Rollwerk-Schmuckrahmung mit zahlreichen Fruchtgehängen u. Girlanden stehen über u. unter dem Porträt 8+12 distich. lat. Verse „IN EFFIGIEM | NOBILITATE GENERIS ET | EXIMIARVM VIRTVTVM LAVDE CLA= | RISSIMI VIRI D[omi]NI IOANNIS WELSERI, IN SPI= | helsberg, patricij et Duumviri Augustani“:

SCIPIADAE grauitas, placidiq[ue] modestia Leli,
Temperie faciem composuere pari.
Singula quae varijs partitur munera virtus,
Huic vni gaudet contribuisse viro.
Mens ita consilijs pollens, vt copia fandi
Tanquàm Nestoreo dulcis ab ore fluit.
Si posset sensus animi pictura referre,
Aspiceres ipsam Iustitiam, atq[ue] Fidem, //
Aspiceres Recti vultus, speciemq[ue] Decori,
Aspiceres quicquid tollit ad astra pios.
Sed quod Apelleae nunquam conceditur arti,
Ad meritas laudes vox magis apta dabit.
Qui patriae impendit vigilanti pectore curas,
Dicitur is verè proximus esse Deis.
Rectores tibi dum tales, Augusta, manebunt,
Florebis semper nomine digna tuo:
Te virtutis opes, et abundans copia rerum
Perpetuò sistent nobiliore gradu.
Vndé Lyci donec rapidas arctaueris vndas,
Velsaricum merito nomen honore coles.

(Scipios d. J. Würde und des freundlichen Laelius Bescheidenheit haben in gleicher Mischung sein Antlitz geformt. | Die Gaben, welche die Tugend sonst einzeln an verschiedene aufteilt, hat sie freudig alle diesem einen Manne zugeteilt. | Sein Geist ist so voll klugen Rats, daß ihm die Fülle der Rede süß wie von Nestors Munde fließt. | Wäre die Malkunst imstande, die geistigen Kräfte wiederzugeben, du würdest die Gerechtigkeit und Treue selbst erblicken, // würdest das Antlitz des Rechts und das Muster der Ehrenhaftigkeit, würdest mit Augen sehen alles, was die Frommen zu den Sternen erhebt. | Doch was der Malerkunst auf ewig versagt ist, das wird die für verdienten Ruhmespreis besser geeignete Sprache vollbringen. | Wer mit immerwachem Herzen seine Sorgen der Vaterstadt gewidmet hat, von dem sagt man mit Recht, er sei den Göttern am nächsten. | Solange dir, Augsburg, solche Lenker bleiben, wirst du immer würdig deines Namens [Augusta = die Erhabene] blühen: | Die Schätze der Tugend und überquellender Reichtum werden dir ohn Unterlaß einen höheren Rang verleihen. | Daher wirst du, solange du die reißenden Fluten des Lechs in Schranken hältst, den Welser-Namen mit verdienter Ehre preisen).

Technik Kupferstich: <unter den Versen> Monogr. AM [= Alexander Mair]
Maße Blattmaße: 392 x 264 (= Bild) mm
Kataloge Andresen 3,352 (Nr. 11).
Zustand Plr. beschn.
Ikonographie und Realien Schmuckrahmen
Fruchtgehänge
Girlande
Wappen – Welser
Kreuz
Abendmahlskelch
Herz, flammendes
Pfeil
Bildmotive Putti
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: SCIPIADAE gravitas
Status Angelegt am 23.06.2003
Letzte Änderung am 26.04.2006