A 24436

Allegorisches Porträt (Pendant zu A 24448/51). – Brustb. nach hl. in gemustertem Wams mit Halskrause u. St. Michaelsorden an Muschelkette, vor konkav-konzentrisch kreuz-, o. l. parallelschraffiertem Hintergrund in ov. Schriftrahmen vor Retabel. Lat. Ovalumschrift „FRIDERICVS D[ei] G[ratia] DVX WIRTEMB[ergiae] et TECC[iae,] CO[mes] MONTBEL[igardiae,] D[omi]N[u]S IN HAIDENH[eim] etc. VTRIUSQ[ue] ORDI[nis] FRA[nciae] et ANG[liae] EQVES [d. i. Ritter des frz. St. Michaels- u. des engl. Hosenbandordens].“ Oben neben dem Oval l./r. lat. Devise „Beati / Pacifici“ [Selig sind die Friedfertigen, Mt 5,9]; darüber auf dem Retabel 3 Helmzierden, die mittlere vom Hosenband mit Aufschrift „HONI SOIT QVI MAL Y PENSE“ [Ein Schuft, wer Arges dabei denkt] umgeben, darüber vor dem Retabelgiebel bekrönte weibl. Gestalt mit [aus dem Wappen entnommenen] Fischen statt Armen; in den Retabelecken die 4 Elemente: o. l. „AER“ [Luft] [Drache?], o. r. „IGNIS“ [Feuer] [Salamander], u. l. „TERRA“ [Erde] [Kuh/Schafe], u. r. „AQVA“ [Wasser] [Arche Noah]; zuseiten des Porträtovals auf den Retabelvorsprüngen unter ihren Bezeichnungen u. je einem Viertel des württembergischen Wappens sitzend l. „IVSTITIA“ mit Waage u. Schwert, neben ihr Schild mit dem dritten Wappenteil, r. „PRVDENTIA“ mit Schlange u. Spiegel, neben ihr Schild mit dem vierten Wappenteil [Fische]. – Unter dem Porträtoval Tafel mit 6 distich. lat. Versen von Thomas Wegelin (1577–1629), damals Prof. d.Gesch. in Tübingen [A 23435-37]:

EVROPAE lustraße plagas terrâq[ue] mariq[ue]
Et dubias peregrè sortis obisse vices.
Et patrium extendiße solum sine caede clientis,
Naturaeq[ue] omnes excutijsse sinus.
Atq[ue] Equites inter Gallos scribiq[ue] Britannos
Quis meruit Princeps, hic nisi TECCIADES?

(Europas Gegenden zu Land und zu Wasser durchstreift zu haben und in der Fremde den schwankenden Wechselfällen des Schicksals begegnet zu sein, | das ererbte Territorium ausgeweitet zu haben ohne den Tod eines Untertanen und alle Falten [Geheimnisse] der Natur genau untersucht zu haben | und unter die französischen und englischen Ordensritter aufgenommen zu werden: wer hat das verdient, wenn nicht der Herzog von Teck?).

Darunter 3zeil. Widmung des Malers u. Stechers „Eidem Ill[ustrissi]mo ac Genero[sissi]mo Principi | D[omi]no Suo Clementis[si]mo p[er]petuae obser[vantiae] | ergò humiliter Dicant Consecrantq[ue] Johan. ab Heyden pictor, et huius fil[ius] Jacob[us] sculp.“