A 27026

Inventar-Nr. I 8673.1
Dargestellte Person Matthaei (Matthaeus), Johann
Verleger Bruno, Martin
Wittenberg
Beschreibung

Einblattdruck. – Fast Hüftb. nach l. mit Buch in der Linken an Tisch stehend, vor leerem Hintergrund in rechteck. Einfassung. – Über dem Bild 6zeil. Suprascriptio „EFFIGIES | Reverendi et Clarißimi Viri, | JOHANNIS MATTHAEI, | Smalcaldensis, SS.[= Sacrosanctae] Theologiae Docto= | ris, & Professoris in Academia | VVittebergensi.“ – Unter dem Bild in 2 Kolumnen 12+10 distich. lat. Verse, bez. „D. I.M.“ [= Doctor Johann Matthaei?]:

CUi gravitas moru[m] et varios doctrina per usus
In sacra summum contulit arte gradum.
Haec sua Johanni Matthaeo forma vigebat,
Smalcaldae patrium cui dedit ora solum,
Verba Dei ad Rhenum Friderici pandit in aula,
Huicq[ue] operam attenta[m] plebsq[ue] patresq[ue] daba[n]t.
Unde sacri coetus ad curam missus ab ipso est
Quâ patet Ambergae floridus urbis honor,
Et quia pandebant [recte: pendebant?] doctoris ab ore frequentes,
Quod melior fandi gratia, visq[ue] foret.
Hoc graviter consors studiorum turba ferebat,
Inq[ue] fugam à falsis fratribus actus erat. //
Cremsa sed exceptum nido reverenter habebat
Dans disciplinis agmina parva suis.
Quem movere loco qui Jesum voce profeßi
Vim meriti extenuant, et pede verba premu[n]t.
Urbe sed hac pulsus se fert ad Leucoris urbem,
Ut sic privato sub lare tempus agat.
Ne tamen huic fruges doctrinae parta lateret [recte: -rent?],
Pulpita jussus erat sacra replere sonis.
Sic regit eventus, et quae modo dura videntur
Fata, piis transfert in meliora Deus.

(Dem sittlicher Ernst und vielseitige Gelehrsamkeit den höchsten Grad in der Theologie eintrugen, | Johann Matthaei hatte im Leben solche Gestalt. Schmalkalden gab ihm die Heimat, | an <Kurfürst> Friedrichs <III.> Hof am Rhein verbreitete er Gottes Wort, und Gemeine und Vornehme schenkten ihm aufmerksam Gehör. | Von dort <Heidelberg> wurde er vom Fürsten selbst entsandt, um die Gemeinde zu betreuen, wo die Stadt Amberg <in der Oberpfalz> in sichtlichen Ehren blüht; | und weil sie zahlreich am Munde des Lehrers hingen, da die Anmut und Kraft seiner Rede besser war, | verübelte ihm dies die Schar seiner Studiengenossen, und so wurde er von seinen falschen Amtsbrüdern verjagt. // Doch Krems hielt den in seinen Mauern Aufgenommenen in Ehren und übergab seine kleine Schar seinem Unterricht. | Ihn vertrieben, die Jesu Namen im Munde führend <die Jesuiten?> die Kraft des Verdienstes aushöhlen und <Gottes> Wort mit Füßen treten. | Doch aus dieser Stadt vertrieben, begab er sich nach Wittenberg, um dort als Privatmann zu leben. | Damit aber diesem die von ihm erworbenen Früchte der Gelehrsamkeit nicht verborgen blieben, befahl man ihm, die theologischen Katheder mit seinem Wort zu erfüllen. | So lenkt alles der Ausgang, und ein Schicksal, das eben noch hart erscheint, wendet Gott den Frommen zum Besseren).

- Eingefaßt mit Holzschnitt-Zierleiste.

Technik Holzschnitt: <unter den Versen> VVittebergae, apud Martinum Brunonem.
Maße Blattmaße: 275 x 143 mm
Bildmaße: 151 x 115 mm
Zustand Blatt beschn.
Ikonographie und Realien Buch
Versbeiträger D. I.M
Matthaei, Johann (um 1600?), Sohn des Dargestellten?
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Cui gravitas morum
Anmerkungen Einblattdruck
Status Angelegt am 14.01.2005
Letzte Änderung am 15.08.2007