A 16599

Halbf. nach hl. mit Umhang, in Kreuzschraffur-Rechteck. Unter dem Bild „FRANCISCVS PLANTE.“ Darunter, dreistrophig gesetzt, 4x3 distich. lat. Verse von Georg Corvinus (gest. 1645), Prof. d.Philos. in Herborn:

Nil agis hîc pictor, quamvis agis omnia: non ars
Ingenii dotes pingere vestra potest.
Ipsa quidem mutâ videas radiare tabellâ
Lumina; sed cordis maxima dona latent. //
Eloquii vires, heroae syrmata Musae
Nemo te melius pingere, PLANTE, potest.
Sufficit hoc unum, Mantoo flumine currens,
Quod fera MAURITII praelia cantat opus.//
Priscum nostra ferent redivivum secula Troem,
Atque Maro numeros sentiet ipse suos.
Stet pictoris opus: manet hoc constantius aere,
Dum sua MAURITIO vivida fama manet.

(Nichts erreichst du hier, Maler, obwohl du alle Register ziehst: es vermag eure Kunst nicht die Kräfte des Geistes darzustellen. | Zwar kann man wohl auf dem stummen Blatt die Augen strahlen sehen, doch die großen Schätze des Herzens bleiben verborgen. // Die Kräfte der Beredsamkeit, den Schleppenmantel der heroischen Muse vermag niemand besser darzustellen als Du, Plante. | Als Beweis genügt jenes eine im vergilischen Rhythmus dahinströmende Werk, das Moritz’ wilde Kämpfe besingt. // Den alten trojanischen Helden werden unsere Zeiten lebendig zurückbringen, und Vergil selbst wird seine Verse wiedererkennen.| Mag auch des Malers Werk bestehen: dauerhafter als diese Kupferplatte wird [Plantes Werk] sein, solange Moritz’ Ruhm lebendig bleibt).