A 22341

Inventar-Nr. III 1601
Dargestellte Person Tucher, Johann Anton
Künstler Thys, Pieter (Zeichner)
1624–1677
Geboren in Antwerpen, gestorben in Antwerpen
fläm. Maler in der Nachfolge von Rubens u. Van Dyck
ThB 33,125; A.v.Wurzbach 2,711f.
Voet, Alexander d.J. (Stecher)
um 1637 - nach 1689
Geboren in Antwerpen
fläm. Kupferstecher, 1661 in Rom nachweisbar, tätig in Antwerpen u. Gent (dort bis 1688/89 nachweisbar)
ThB 34,471; A.v.Wurzbach 2,807f.
Verleger Huybrechts, Gaspar
Antwerpen 2. Hälfte 17. Jh.
Beschreibung

Hüftb. nach r. in Rüstung mit Spitzenhalstuch unter Halsschleife u. Leibschärpe, l. Hand auf dem abgelegten Helm, vor konkav-konzentrisch unterschiedlich dicht kreuzschraffiertem Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen vor Kreuzschraffurfläche (darin o. l./r. erhabene Eckzwickel, u. l./r. durch Musterung Kriegsgerät angedeutet) in auf Sockelbrüstung stehendem Fensterrahmen mit 16 benannten (niederländ.) Ahnen(?)wappen (od. Wappen früherer Antwerpener Bürgermeister?). Unten vor dem Oval das Tuchersche Wappen in prächtiger Akanthusrahmung. – Im Sockel in zwei Kolumnen je 4 u. darunter weitere 2 distich. lat. Verse mit Widmung „Nobilissimo, Ornatissimoq[ue] Viro, D[omino] IOHANNI ANTONIO TVCHER, ex Illustri illa Norimbergicorum Familiâ, Jam inde a Regno HENR[ici] IIII. Ao. 1054 | Imperantis Cognitâ, oriundo; S[enatus] P[opuli]Q[ue] A[ntverpiensis] CONSULARI, Tranquillitatis pub[licae] Assertori, Artium Mecaenati [sic] perpetuo, in grati | animi tesseram Gaspar Hubertii [= Gaspar Huybrechts, 1619–1684, Kunstverleger in Antwerpen] D[onat] D[icat] C[onsecrat] Q[ue]“ [Dem hochedlen und ausgezeichneten Herrn J. A.T., der aus jener berühmtem nürnbergischen Familie stammt, die schon von Kaiser Heinrich IV. her im Jahr 1054 bekannt ist, dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Antwerpen, dem Beschützer der öffentlichen Ruhe und unermüdlichen Gönner der Künste, weiht dies als Zeichen seiner dankbaren Gesinnung G. H.]:

Non, TIBI, sit Laudi, multo quod fasce decorus
CONSVLIBVS dudum es Nobilitatus AVIS;
Atriaq[ue] exornent pendentes ordine CERAE,
Cum Verae meritum Nobilitatis habes; //
Sed quód saepé Fidem comperta Antverpia, tuta
CONSVLE sub tanto, non semel, ipsa fuit.
Consule Parnasso, qui tantae Consulis Vrbi,
Quae te (seu Fabium Libera Roma) colit: //
Sic (licet ipse vetas [recte: -es]) TVA Nomina CONSVLE digna
Quidlibet ausa loqui Libera MVSA canet.

(Nicht soll es Dir zum Ruhm gereichen, daß Du, mit vielen Rutenbündeln geschmückt, durch Deine Bürgermeister-Ahnen längst geadelt bist | und in Reihe nebeneinanderhängende Wachsmasken [Ahnenbilder] Deinen Ahnensaal zieren – besitzest Du doch das Verdienst wahren Adels – : // sondern daß Antwerpen, das schon oft Deine Treue erfahren hat, unter einem so bedeutenden Bürgermeister sicher war, und das nicht nur einmal. | Sorge für den Parnaß, der Du für eine so große Stadt sorgst, die Dich verehrt wie das freie Rom den Fabius [Quintus Fabius Maximus, genannt Cunctator, der Retter Roms vor Hannibal]. // So wird (auch wenn Du’s verbietest) Deinen eines Bürgermeisters würdigen Namen die freie Muse, die alles zu sagen wagt, preisen).

Technik Kupferstich: <u.l.> Petr. (= Pieter] Thys delin. – <u.r.> Alex[ander] Voet iunior sculpsit.
Maße Blattmaße: 405 x 313 mm
Bildmaße: 397 x 309 mm
Kataloge Panzer 248 (7).
Drugulin 21436 („selten“).
A.v.Wurzbach 2,712 (Nr. 2).
Hollstein D.42,74 (Nr. 40).
Zustand Plr. beschn.
Ikonographie und Realien Helm
Wappen – Tucher
Ahnenwappen – Tucher etc.
Kriegsgerät
Akanthus
Fensterrahmen
Versbeiträger Huybrechts, Gaspar (1619–1684), Kunstverleger in Antwerpen
Hubertii, Gaspar --> Huybrechts, G.
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Non TIBI sit laudi
Widmer Huybrechts, Gaspar (Verleger)
Hubertii, Gaspar – > Huybrechts, G.
Status Angelegt am 28.11.2002
Letzte Änderung am 20.08.2007