A 25185

Kopfb. Profil nach l. mit Kappe u. langem Bart (ähnlich wie in A 533-534). Über dem Bild 5zeil. lat. Suprascriptio „ARISTOTELES PHILOSOPHVS, | Nasc[itur] Stagirae Maced[oniae] op[pido] An[no] 3. Olymp[iados] 99. Patre | Nicomacho. Audivit Platonem an[nos] 20. Praeceptor | Alex[andri] M[agni] per Octennium. Athenis docuit an- | nos 13. Obiit a[nno] aet[atis] 63.“ [… wurde in Stageira, einer Stadt Makedoniens, geboren im 3. Jahr der 99. Olympiade, sein Vater war Nikomachos. Er hörte zwanzig Jahre lang Plato. Acht Jahre lang Lehrer Alexanders des Großen. Er lehrte 13 Jahre lang in Athen und starb im 63. Lebensjahr]. – Unter dem Bild 10 distich. lat. Verse (die letzten beiden abgeschnitten) des Buchautors u. Holzschneiders Johann Georg Zeidler (um 1655–1711) aus Fienstedt b. Wettin/Saale:

MAgnus Aristoteles Macedu[m] cui sceptra Monarcha
Debuit, at Sophien Graecia, talis erat:
En magna grauitate virum uultumq[ue] senilem,
Et longam barbae pectus adusqve comam:
Ite leves nugae, rediit gravis ille magister
Doctrinae, graciles deproperate Sophi:
Et fugiant cathedra Albertus, Lombardus & Occam,
Subtilis Scotus, Angelicusq[ue] Thomas:
Diffugiant omnes, qui barbara dogmata adorant,
Solus Aristoteles pulpita nostra tenet.

(So sah der große Aristoteles aus, dem der König der Makedonen sein Szepter verdankte, Griechenland aber die Philosophie: | Seht hier einen Mann von großer Würde und ein Greisenantlitz und das bis auf die Brust reichende lange Barthaar. | Geht, ihr seichten Possen! Der ernste Lehrmeister der Gelehrsamkeit ist zurückgekehrt. Eilt von hinnen, ihr zierlichen Weisen! Es fliehe vom Katheder Albertus Magnus, es fliehe Lombardus und Occam, der spitzfindige Duns Scotus und der engelgleiche Thomas von Aquino! | Fliehen mögen sie alle, die barbarische Lehren anbeten, allein Aristoteles beherrscht unsere Katheder).