A 18645

Fast Kniestück nach hr. an Tisch stehend u. mit der Rechten auf Kruzifix weisend, mit der Linken aufgeschlagen auf dem Tisch liegendes Buch haltend, darin Bibelvers „Cor. II. v.[2] | Ich hielte | nicht darfuer | [daß ich] etwas wü[ßte] | unter euch o[hn] | allein Jesum | Christum | den gecreu[z] | igten“; vor dem sonst kreuzschraffierten Hintergrund o. l. Vorhang, o. r. „Natus 1612. 4. Dec. | Aeri incisus 1680“. – Über dem Bildrechteck 5zeil. lat. Suprascriptio „Effigies | Venerandi Senis, | D[omi]N[i] BALTASARIS FRIDERICI SALZMANNI | SS. [= Sacrosanctae] Theologiae Licentiati, summiq[ue] apud Argentoratenses | Templi pastoris etc.“ – Unter dem Bild 10 distich. lat. Verse mit Widmung „Exiguum hoc maximis Optimi Parentis | meritis reddit“ des Sohnes Balthasar Friedrich Saltzmann d. J. (1644–1703), Pastor in Straßburg:

Effigiem mutam depinxit pictor in aere,
Ingenii dotes pingere non potuit.
Signa tamen vultûs referunt in Imaginis umbrâ
Virtutes animi, queis micat Archetypon.
In vultu vigor [Quantität!], placido bona gratia in ore,
Canitiesq[ue] comae, fronsq[ue] serena: notant;
Vigorem mentis, Charitum labiumq[ue] disertum,
Candorem cordis, vitae agitata probè.
His in Duxq[ue] Decusq[ue] gregis: qui publica curas,
Posce Deum, serò det superesse VIRUM.

(Ein stummes Bildnis stach der Künstler in Kupfer, die Geistesgaben vermochte er nicht darzustellen. | Dennoch geben die Züge des Gesichts im Schattenbild des Porträts die Geistestugenden wieder, mit denen das Urbild glänzt. | Die Lebhaftigkeit im Mienespiel, die freundliche Anmut im Gesicht, das silbergraue Haar und die heitere Stirn bekunden | die Geistesfrische, die beredte Musenlippe, die Herzensreinheit und die redliche Lebensführung. | Hierin zeigt sich der Führer und die Zierde der Herde. Der du dich um die öffentlichen Dinge sorgst, bitte Gott, er möge den Mann noch lange am Leben lassen).

L. unter den Versen lat. Widmung des Stechers „Saltzmannae domui officioso cultu dedicat manus affectusq[ue] | Petri Aubry.“