A 26144

Allegorisches Porträt. – Fast Halbf. von vorn mit sphingengeschmücktem Brustharnisch u. Umhang in schmalgerahmtem Kreuzschraffur-Oval auf Sarkophag in strichgerahmtem Rechteck. R. wird das Porträtoval gehalten von einer weibl. Gestalt mit Schleier, die, mit dem einen Fuß auf der Sarkophag- Hohlkehle, mit dem andern auf einem Globus stehend, mit der Rechten auf den Sternenkranz über dem Porträt weist. O. l. hält eine Wolkenhand ein Schwert mit anhängender Waage empor (vgl. die Devise). Auf dem Sarkophag l. Federbuschhelm, Eisenhandschuh u. Degen, M. Lorbeerzweig, r. aufgeschlagenes Buch mit lat. Devise „DEO | et | PATRIAE // JUSTITIA | et | PRUDENTIA“ [Für Gott und Vaterland / Mit Gerechtigkeit und Klugheit]. An der l. Sarkophag-Schmalseite Wappen, u. M. vor dem Sarkophag belorbeerter Totenschädel u. brennendes Öllämpchen. – An der Vorderseite des Sarkophags statt einer Legende 8 distich. lat. Verse:

CONSILIO MAGNVS MAGNVS PIETATE FIDEQVE
FRISIVS HAC FACIE CONSPICIENDVS ERAT[.]
QVI NE SAXONIAM PREMERET LABOR IPSE LABORES
PERTVLIT HERCVLEOS MENTE ANIMOQVE SAGAX[.]
VIDIT ET ADSTVPVIT IAN GEORGIVS ENSIFER HEROS
MAGNVS ET AVGVSTVS GLORIA LECHIADVM[.]
POSTERITAS MIRARE VIRVM, QVO SOSPITE SOSPES
SAXO, MISNIADES, TERRA LVSATA STETIT.

(Groß an Rat, groß an Gottesfurcht und Treue, war Friesen in dieser Gestalt anzuschauen. | Damit die Last nicht Sachsen bedrücke, ertrug er selbst herkulische Lasten mit klugem Sinn und Mut. | Voller Staunen sah ihn der schwerttragende Held Johann Georg [IV.] und der große August [der Starke], der Ruhm der Lechiaden(?). | Bewundere, Nachwelt, den Mann: solange ihm das Leben vergönnt war, standen Sachsen, Meißen und das Lausitzerland unversehrt da).