A 17259

Inventar-Nr. II 4405.1
Dargestellte Person Rauner, Narcissus (1697 von)
Künstler Thomann von Hagelstein, Ernst Philipp (Maler)
1657–1726
Geboren in Augsburg, gestorben in Augsburg
Maler u. Schabkunststecher, Sohn von A 21866 u. Vater von A 21867, nach längerem Italien-Aufenthalt seit 1697 in Augsburg ansässig, 1703 vorübergehend in Berlin tätig
ThB 33,57 [im Sammelartikel „Thomann von Hagelstein“]
Vogel, Bernhard (Stecher)
Beschreibung

Halbf. nach hl. mit Umhang, vor schlichtem Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf volutengeschmücktem Sockel innerhalb schlichtem Hintergrund- Rechteck. Unten vor dem Oval Schriftband (seitlich l./r. „Symb. Ioh. 21. / v. 16“) mit je 2 lat. u. (sinngleichen) dt. Versen:

Te quod amem, IESU, syncera mente, latere
Te minime poterit; Cor Tibi namque patet.
Daß ich Dich herzlich lieb, O Jesu, meine Lust,
Ist Dir, der Du mein Hertz ergründst, nicht | unbewusst.

Im Sockel 16zeil. lat. epitaphartiger Widmungstext des ältesten Sohnes Johann Thomas [A 17258]: „M[agister] NARCISSUS RAUNER. P[oeta] L[aureatus] C[aesareus,] | Collegii Evangelici quod Augustae est, Ephor[us] optimè merit[us], tandem emerit[us], | Officio suo per annos quinquaginta fidelissimè semper functus | Fervente Germanico bello tricennali die 18. Maji, MDCXXXI. natus | Inter Tractatus Pacis Rastadiensis verò die 25.[!] Julii, MDCCXIV. pie denatus. | Vir Antiqui Moris, Insignis Pietatis, Raraeq[ue] Sortis. | Felix Maritus cum Elisabetha Michaëlis bis laetas celebravit Nuptias. | XIII. Liberorum factus Pater, XLV. Nepotum Avus, I. Proneptis Proavus. | Exantlatis Laboribus; Perfunctis Honoribus; | Familiâ florente, Patriâ gratulante, Animâ coelum anhelante, | Voti, Vitae satur, compos factus, ad Coelestem Patriam vocatus, abiit. | Cujus Imaginem | Perpetui Amoris et meritissimi Honoris ergo hic sculpi curavit | Parentis Dilectissimi Filius Primogenitus et luctuosissimus | IOHANN THOMAS DE RAUNER | Patricius et Senator Augustanus.“

(Magister Narcissus Rauner, kaiserlich gekrönter Dichter, | des evangelischen Gymnasiums zu Augsburg hochverdienter, schließlich entpflichteter Rektor, | der sein Amt durch 50 Jahre stets getreulich versah, | mitten in den Stürmen des Dreißjährigen Krieges am 18. Mai 1631 geboren | und während der Verhandlungen des Rastatter Friedens am 25. Juli 1714 fromm entschlafen, | ein Mann von altem Schrot und Korn, von ausnehmender Frömmigkeit und seltenem Lebensschicksal, | feierte er glücklich verheiratet mit Elisabeth Michaelis zweimal fröhliche Hochzeit [d. h. die Goldene Hochzeit]. | Vater von 13 Kindern, Großvater von 45 Enkeln und Urgroßvater einer Urenkelin, | schied er, nachdem er Mühen ausgestanden und Ehrungen erhalten hatte, | während seine Familie blühte, die Vaterstadt ihm Glück wünschte und seine Seele nach dem Himmel lechzte, | lebenssatt und im Besitz dessen, was er sich gewünscht hatte, ins himmlische Vaterland heimberufen von hinnen. | Sein Bildnis | ließ aus immerwährender Liebe und zu schuldigsten Ehren hier in Kupfer stechen | des geliebtesten Vaters erstgeborener und tiefbetrübter Sohn | Johann Thomas von Rauner | Patrizier und Ratsherr zu Augsburg).

Technik Schabkunst: <in der Sockelbasis l.> Philipp Ernst Thoman[n] [von Hagelstein] Effigiem pinx: – <r.> Bernard[us] Vogel Sculps: Aug[ustae] Vind[elicorum]
Maße Blattmaße: 317 x 212 (= Bild) mm
Kataloge Diepenbroick 20666.
ThB 33,57 (u.l.).
Zustand beschn.
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive St.: Joh. 21,16
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Te quod amem, JESU
dt.: Daß ich Dich herzlich lieb
Widmer Rauner, Johann Thomas d. Ä. (Sohn)
Status Angelegt am 25.01.2001
Letzte Änderung am 20.02.2006