A 24562

Inventar-Nr. I 14844
Dargestellte Person WÜRZBURG: Julius (Echter von Mespelbrunn), 1573–1617 Fürstbischof von W.
Künstler Salver, Johann d.Ä. (Stecher)
Beschreibung

Älter. – Brustb. nach hl. vor unterschiedlich dichtem Kreuzschraffur- Hintergrund in profiliertem ov. Rahmen auf Brüstung innerhalb Parallelschraffur-Rechteck. Unten vor dem Oval Wappen, in den Ecken 4 benannte Ahnenwappen (o. l. „von Echter“, o. r. „von Adolzheimb“, u. l. „von Habern“, u. r. „Rüd von Collenberg“). – In der Brüstung 13zeil. lat. biograph. Text in Buchdruck:

"JULIUS Echter de Mespelbronn, sub Gregorio XIII. Pontifice, Ferdinando I.[!] Imperatore Epi- | scopus eligitur 1. Decembris 1573. Sub initium Regiminis magnum Hospitale Julianaeum [sic], | quo augustius Germania non habet, erexit et dotavit; Universitatem olim aliò translatam re- | stituit, exstructo pro omnium Disciplinarum studiosis nobilissimo palatio. Huic Seminarium addi- | dit, in quo praeter adolescentes nobiles, 40 praestantes indole et ingenio Clerici pro sacris Episcopa- | tûs ministeriis informantur. Scholis et Seminario Templum elegantissimum apposuit, illudque in | magno Principum, Comitumque vicinorum concursu SS. [= Sanctorum] Apostolorum Honori consecravit. Dettelba- | ci Thaumaturgae Virgini Dolorosae amplissimam Ecclesiam condidit, cum Coenobio PP. [= Patrum] Franciscano- | rum Strictioris Observantiae curae permisso. Arcem Principalem subitaneo incendio conflagrantem, | cum Sacello Aulico magnâ ex parte novam exstruxit: Urbem denique Patriamq[ue] totam tot aedificiis | exornavit, ut ex illis facilè colligere liceat, quàm indefesso studio pro aedificandis vivis Dei | Templis laboraverit. Obiit incomparabilis Princeps expletis in regimine 34 [recte: 44] annis 1617 Corpo- | re in Ecclesiâ Cathedrali, Corde in Templo Academico sepulto.“

(Julius Echter von Mespelbrunn wurde unter Papst Gregor XIII. [reg. 1572–1585 <A 15816/17>] und Kaiser Ferdinand I. [recte: Maximilian II., reg. 1564–1576 <A 4743–4751>] am 1. Dez. 1573 zum Bischof gewählt. Zu Anfang seiner Regierung errichtete und dotierte er das große Juliusspital, das prächtigste Spital, das Deutschland besitzt; die Universität, die einst anderswohin [näml. nach Erfurt] verlegt worden war, stellte er wieder her, indem er ein sehr edles Gebäude für die Studierenden aller Disziplinen errichtete. Diesem fügte er ein Semiar hinzu, in welchem außer der adligen Jugend auch 40 durch Begabung und Charakter ausgezeichnete Kleriker für die gottesdienstlichen Aufgaben des Bistums unterrichtet werden. Für die Schulen und das Seminar erbaute er nebenan eine sehr schöne Kirche, die er im Beisein zahlreicher Fürsten und benachbarter Grafen den hll. Aposteln [Petrus und Paulus] weihte. In Dettelbach stiftete er der wunderwirkenden Schmerzensmutter Maria eine große Kirche samt einem Kloster, das der Sorge der Franziskaner der strengen Observanz anvertraut wurde. Die durch ein plötzlich ausgebrochenes Feuer abgebrannte fürstliche Residenz [Marienburg] baute er samt der Hofkapelle größtenteils neu auf. Die Stadt Würzburg schließlich und das ganze Land schmückte er mit so vielen Bauten, daß man aus ihnen leicht ermessen kann, mit welch unerschöpflichem Eifer er sich für den Bau lebendiger Gotteshäuser abmühte. Der unvergleichliche Fürst starb 1617, nachdem er volle 34 [44] Jahre in der Regierung verbracht hatte. Sein Leib ist in der Domkirche, sein Herz in der Universitätskirche begraben).

U. M. „(61.)“, u. r. „61.“

Technik Kupferstich: ohne Adresse [Johann Salver d.Ä. sc.]
Maße Blattmaße: 272 x 174 mm
Plattenmaße: 261 x 169 mm
Bildmaße: 249 x 163 mm
Kataloge Diepenbroick 28885.
Ikonographie und Realien Wappen – WÜRZBURG / Echter v. Mespelbrunn
Ahnenwappen – Echter von Mespelbrunn etc.
Anmerkungen N: Mit 2zeil. lat. Namenslegende „IULIUS | Echter de Mespelbronn“ statt des biograph. Textes verwendet in: Johann Peter von Ludewig (Hrsg.): Geschicht=Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg ... - Frankfurt a.M.: Thomas Fritsch 1713. (Neben S.946) [HAB: Gm 4° 1171]
Status Angelegt am 11.11.2003
Letzte Änderung am 27.04.2006