A 1090

Inventar-Nr. III 46
Dargestellte Person BAYERN: Maximilian I., Herzog (1630 Kurfürst) von B. (reg. 1597–1651)
Künstler Sandrart, Joachim d.Ä. von (Maler)
1606–1688
Geboren in Frankfurt a.M., gestorben in Nürnberg
Maler, Radierer, Kunsthistoriker u. Sammler aus fläm. Familie, Onkel von Jacob u. Großonkel von Joachim d.J., Johann Jacob u. Susanna Maria von S., Schüler von Johann Theodor de Bry u. Matthäus Merian d.Ä. in Frankfurt, Peter Isselburg in Nürnberg u. Ägidius Sadeler in Prag, mit seinem Utrechter Lehrer Gerard Honthorst 1627 in London, bis 1635 in Italien, 1637-42 in Amsterdam ansässig, 1647 in München wohnhaft, 1649/50 in Nürnberg, danach in Wien u. auf seinem Gut Stockau b.Ingolstadt, 1660-74 in Augsburg, seit 1674 in Nürnberg
ThB 29,397f.; A.v.Wurzbach 2,555ff.
Natalis, Michel (Stecher)
1610–1668
Geboren in Lüttich, gestorben in Lüttich
bedeutendster Stecher der sog. Lütticher Schule, 1632/33 in Rom, 1639 in Lüttich, 1640-42 in Antwerpen, 1646/47 in Paris, 1658 in Frankfurt a.M., 1661 wieder in Paris
ThB 25,353; A.v.Wurzbach 2,215f.
Verleger Sandrart, Joachim d.Ä. von (Künstlerverleger)
Beschreibung

Brustb. nach hl. in Rüstung mit flachem Spitzenkragen, Schärpe u. Orden vom Goldenen Vlies, vor Vorhang in ov. Rahmen mit lat. Umschrift „MAXIMILIANVS D[ei] G[ratia] COM[es] PAL[atinus] RHE[nanus,] VTR[riusque] BAVA[riae] DV[x,] S[acri] R[omani] I[mperii] ELECTOR“. Hinter dem Oval drapierter Fransenvorhang, im Sockel Wappenkartusche mit Kurhut, umgeben von Ordenskette des Goldenen Vlieses, beiderseits davon je 6 lat. distich. Verse von Caspar Barlaeus (1584–1648), Prof. d.Philos. u. neulat. Dichter in Amsterdam [A 908]:

Quisquis in imperio leges, in legibus aequum
Asseris, et cives moribus ipse facis,
Suspice, quem spectas, BAVARVM, tot nomina recti,
Virtutumq[ue] apices MAX’MILIANVS habet.
Irradiat priscos maiorum gloria fasces.
Qui se iure Ducem, plus ratione probat.
Praelucet titulis Pietas. Regumq[ue] coronas
Sceptraq[ue] coniugijs miscet avita suis.
Bella gerit, gladiumq[ue] Aquilis impendit & Istro,
Dum grave momentum Caesaris esse putat.
Et tamen haec, Pacis studijs se bella tubasq[ue]
Tradere, si posset, vellet imago loqui

(Alle, die ihr im Regiment die Gesetze u. in den Gesetzen das Recht schützt und durch die eigene Sittlichkeit die Bürger selbst schafft, | verehrt den Bayern, den ihr hier erblickt: so viele Titel des Rechten u. höchste Tugenden besitzt Maximilian. | Ruhm bestrahlt die uralte Herrschergewalt seiner Ahnen: von Rechts, mehr noch von Vernunfts wegen erweist er sich als Herzog. || Frömmigkeit leuchtet seinen Titeln voran, und Kronen u. altererbte Szepter verbindet er durch seine Ehebündnisse. | Kriege führt er und leiht sein Schwert dem Doppeladler u. der Donau, indem er ein gewichtiges Zünglein an des Kaisers Waage zu sein glaubt. | Und dennoch würde dies Bild, wenn es reden könnte, gern sagen, daß er Kriege und Kriegsfanfaren den Werken des Friedens übergibt)

Unter dem Bild 2zeil. lat. Widmung des Stechers „Serenissimo Principi MAXIMILIANO … Effigiem | hanc á se pictam & excusam reverenter & humillime offert D[onat] D[icat] D[edicat] Joachimus Sandrart.“

Technik Kupferstich: <u.l. im Sockel> J[oachim d.Ä. von] Sandrart ad viu[um] Pinxit et exc. Amsteld. 1643. – <u.r.> M[ichel] Natalis sculps.
Maße Blattmaße: 520 x 352 mm
Plattenmaße: 474 x 329 mm
Bildmaße: 443 x 323 mm
Kataloge Drugulin 13495.
Singer 61749.
Diepenbroick 1525.
A.v.Wurzbach 2,558 (Nr. 16).
Ikonographie und Realien Vorhang
Orden – Goldenes Vlies
Wappen – BAYERN
Versbeiträger Barlaeus, Caspar
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Quisquis in imperio
Widmer Sandrart, Joachim d. Ä. von (Maler u. Verleger)
Status Angelegt am 25.05.1995
Letzte Änderung am 03.09.2007