A 2304

Inventar-Nr. I 1610
Dargestellte Person BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG: August d. J., Herzog zu B.-Wolfenbüttel (reg. 1635–1666)
Künstler Lederlein, Jacob (Zeichner)
HD (Zeichner)
Zeichner od. Holzschneider 1.Hälfte 17.Jh.
Beschreibung

Als 18jähriger Ehrenrektor der Universität Tübingen (Pendant zu A 24449). – Halbf. nach hl. in Rektoratsornat vor nur l. angedeutetem Schraffur- Hintergrund in Oval mit lat. Umschrift „AVGVSTVS IVNIOR DVX BRVNSWICENSIVM ET LVNAEBVRGENSIVM AETATIS SVAE XIIX“, o. zwischen Zierstücken lat. Devise „EXPENDE“. Das Oval umgeben von rechteckig eingefaßter Schmuckrahmung: o. auf dem Oval zwischen beiderseitigen Vorhängen Helmzier, seitlich obeliskartige Pfeiler mit je 3 Wappen, unter dem Oval zwischen den Pfeilerpodesten 2 Löwen. Über dem Bild 4zeil. lat. Suprascriptio „IN IMAGINEM | ILLVSTRISSIMI ET GENERO- | SISSIMI PRINCIPIS AC DOMINI, DN. AVGVSTI | Iunioris: Ducis Brunsuicensium et Lunaeburgensium.“ Unter dem Bild in 2 Kolumnen je 8 lat. distich. Verse von Johann Rodenborch aus Antwerpen:

QVid Tabulam spectas? mirarier incipe, quisquis
Istius ora Ducis, nec tamen ora, vides.
Istius ore Ducis loquitur Themis; istius ore
Historici, exundant istius ore Sophi:
Istius ore Ducis Pitho insidet; istius ore
Coelitùs optârit Musa Latina loqui:
Istius ore Ducis rimatur celsa Mathesis;
Istius arte Ducis tractat agenda POLIS.
Istius arte Ducis, LVNAE Gens dîa, superbi;
Istius arte Ducis Teutoni culta tume.
Nomen ad auditum, IVLI submittito fasces;
Tu quoq[ue] Rex Ponti, tu Senecane vigor
Cedite maiori: vestrae, Dux iste, Mineruae
Omnigenas vno pectore claudet opes.
Dux hic, hic est, lector; de quo, quantumlibet audis,
Quòd tamen hîc audis, re minus esse puta

(Was schaust du das Bild an? Beginne zu staunen, der du, wer immer du bist, dieses Fürsten Antlitz (und doch nicht nur sein Antlitz) hier siehst. | Aus dieses Fürsten Mund spricht das Recht, strömen die Geschichtsschreiber und Philosophen; | in dieses Fürsten Mund wohnt die Gabe der Überredung, mit ihm würde die lateinische Muse wohl wünschen, himmlisch zu reden. | Im Gesicht dieses Fürsten forscht die erhabene Mathematik, mit der Kunst dieses Fürsten bewältigt der STAAT seine Geschäfte. | Frohlocke über dieses Fürsten Kunst, göttlicher Stamm Lüneburgs, sei stolz auf sie, gebildetes Deutschland(?). | Auf den Klang seines Namens hin senke, Julier [Caesar], dein Szepter, und auch du, König von Pontus, und Senecas Seelenstärke, | weicht dem Größeren: sämtliche Schätze eurer Klugheit wird dieser Fürst in einer Brust verschließen. | Ein Fürst ist dieser, o Leser; wieviel auch immer du über ihn hören magst (und sei es nur, was du hier hörst), sei überzeugt, daß es die Wirklichkeit nicht erreicht).

Technik Holzschnitt: <u.l. im Bild> Monogr. HD – <in der l. Pfeilerbasis> Monogr. IL [= Jacob Lederlein, vgl. Nagler Monogr. III 290, Nr.817]
Maße Blattmaße: 216 x 151 mm
Bildmaße: 139 x 97 mm
Kataloge Drugulin 681.
Singer 3836.
Porträtsammlung Diepenbroick 1,76.
Kat. Herzog August Nr. 1 (mit Abb. S.37); vgl. Nr. 71 (mit Abb. S.64).
Ikonographie und Realien Vorhang
Pfeiler
Löwe
Wappen – BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG
Devise lat.: Expende
Versbeiträger Rodenborch, Johann
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Quid tabulam spectas
Quelle Ders. Holzschnitt, mit Distichon statt der 16 Verse, zuerst verwendet in: Cellius, Erhard: Imagines Professorum Tubingensium ... – Tübingen 1596. (Bogen B4v) [HAB: Uo 29]
Status Angelegt am 22.11.1995
Letzte Änderung am 10.10.2007