A 4339

Inventar-Nr. II 1049.1
Dargestellte Person Dante Alighieri
Künstler Straet, Jan van der (lat. Joannes Stradanus) (Zeichner)
1523–1605
Geboren in Brügge, gestorben in Florenz
fläm. Maler, seit ca.1550 in Florenz tätig, vorübergehend auch mit Vasari in Rom u. später in Neapel
ThB 32,149f.; A.v.Wurzbach 2,668f.
Galle, Cornelis d.J. (Stecher)
Verleger Galle, Philipp (Künstlerverleger)
Beschreibung

Allegorisches Porträt. – Brustb. mit belorbeerter Kappe nach r., in den Händen Buch (Divina Commedia) haltend, in konkav kreuzschraffiertem, seitlich mit Flügeln besetztem Oval mit Umschrift „DANTES ALIGERIVS FLORENTINVS POETA“ in urnenartiger volutengeschmückter Umrahmung, darin o. integriert rundes Medaillon von Beatrice, unten im Sockel ebensolches mit Vergil u. Statius. In den Ecken o. l. schemat. Darstellung des Paradieses, r. Planetenhimmel, u. l. Inferno, r. Purgatorium. Unten 5zeil. lat. Legende „DANTES ALIGERIVS patritius Florentinus, domi forisq[ue] praeclaris rebus gestis, cum Gibellinorum | partes sequutus exularet, acerrimo doctißimae et perspicatißimae suae mentis acumine, patrij carminis | rudem vetustatem ad novum et egregium decus extulit; dum infera, purgantia, et beata regna, | Virgilio, Statio, et Beatrice ducibus, anno sal. MCCC. se perlustraße diuino poemate allegoricè cecinit: | et non humana ad deos vt Homerus, sed (quod optabat Cicero Tuscul. lib. 1) diuina ad nos transtulit.“ (Dante Alighieri, ein florentinischer Patrizier, vollbrachte daheim und im Ausland glänzende Taten und erhob, als er als Anhänger der Ghibellinen in der Verbannung lebte, die ungeschliffene Altertümlichkeit der vaterländischen Dichtung durch den ungemein treffenden Scharfsinn seines gelehrten und durchdringenden Geistes zu ganz neuem außerordentlichen Glanz, indem er auf allegorische Weise in einer göttlichen Dichtung besang, wie er, mit Vergil, Statius und Beatrice als Führern, im Jahr 1300 die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies durchwanderte; und nicht brachte er wie Homer das Menschliche zu den Göttern, sondern (entsprechend dem Wunsche Ciceros im ersten Buch der Tusculanen) das Göttliche zu uns). – Darunter Bibelvers „Descendant in infernum viuentes. Psal. LIIII. [Daß sie lebendig in die Hölle fahren, Ps. 55,16]“ und Chrysostomus-Zitat „Ne descendant morientes“, darunter lat. Widmung des Stechers „ILLVSTRI ET NOBILI VIRO ALOYSIO ALAMANNO“. – Das Ganze gerahmt von einer mit Engelsköpfen u. Teufelsfratzen geschmückten Randleiste.

Technik Kupferstich: <im Bildrahmen u.l.> Ioan. Stradanus [= Jan van der Straet] invent. – <r.> Ph[i]l[ippu]s Galle excud. – <unter der Legende> CORNELIVS GALLAEVS [= Cornelis Galle d.J.] SCVLP. ET DD.
Maße Blattmaße: 269 x 205 mm
Bildmaße: 267 x 200 mm
Kataloge Singer 1731.
A.v.Wurzbach 1,566 (Nr. 39).
Hollstein D.7,67 (Nr. 162).
Kat.Göttweig,Künstlerportr.,Nr. 7 [mit Verlegeradresse „C.Galle excud.“]
Zustand beschn.
Ikonographie und Realien Engelskopf
Teufelsfratze
Planetensystem
Lorbeerkranz
Buch
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive lat.: Descendant in infernum viventes (Ps. 55,16)
Bildmotive Paradiso (Dante)
Inferno (Dante)
Purgatorio (Dante)
Widmer Galle, Cornelis d. J. (Stecher); an: Aloysius Alamannus
Historische und Genre-Nebenperson(en) Beatrice (Dante)
Vergil (vgl. A 22707, 24998)
Statius (röm. Dichter)
Zitate lat.: Ne descendant morientes (Johannes Chrysostomos)
Alat.: Johannes Chrysostomos [Übers. aus dem Griech.]
Anmerkungen Allegorisches Porträt
Status Angelegt am 25.09.1996
Letzte Änderung am 03.09.2007