A 5611

Rechteck. Doppelportr. zusammen mit seinem Enkel Johann Andreas (1625–1670) [A 5614/15]. – Ganze Figur etwas nach r. in besticktem Wams mit Umhang, mit der Rechten den Scheitel des l. neben ihm stehenden Enkelkindes berührend. Dieses trägt um den Hals ein großes Medaillon mit nicht klar erkennbarer bildl. Darstellung und Umschrift „DIS IST MEIN LIEBER SOHN AN DEM ICH WOLLGEFALEN HAB“, hält in der Rechten einen Hut, auf der Linken einen Vogel, neben ihm ein Hündchen, unter ihm die Namensinitialen „HAE“. Im Hintergrund Säule auf Postamant u. sie teils umschlingender Vorhang. Unter dem Bild 1zeil. dt. Legende „Georg Endter der ällter, Seines Alters 66. Jahr, Ao. 1628. denatus 1630.“ Darunter in 2 Kolumnen je 6 dt. Verse mit r. stehender Widmung „Diese | Wenige Zeilen setzte zu Ehren | aus schuldigstem gemüth“ von Simon Bornmeister (1631–1688), Rektor u. kais. gekr. Poet in Nürnberg [A 1897]:

Im wechsel=stand bestehen alle sachen.
Es ändert sich, was die Natur wird machen.
Der Zeiten=lauff wird von der Zeit verzehret.
Der unbestand das Menschen=glück ernehret.
Schau dieses bild; es bildet nicht das wesen
Deß, der nicht mehr, was er vormahl gewesen:
Doch seinen fleis, sein arbeit=volle Tugend
Ist angeerbt der zarten Endter jugend.
So wachs so fort, du werther Endter=stamme!
Steig in die höh, gleich wie ein helle flamme.
Gott woll’ ohn end den Himmels segen schikken
Zu dir, und dich mit seiner Gnad beglükken.