A 6490

Hüftb. nach r. mit Gnadenpfennig u. Handschuhen in der Rechten (soweit ähnlich wie A 6487, aber nicht in Ratstracht), mit der Linken auf eine auf einem Tisch liegende Perle in Auster hinweisend, darüber lat. Devise „MI PRECIUM | CANDOR [Reinheit ist mir Belohnung]“, im Hintergrund l. Vorhang, r. oben von ihm verdeckte Säule auf hohem Postament, daran Wappen, ganz hinten schemenhaft die Türme von St. Sebald(?) in Nürnberg. Über dem Bild 3zeil. lat. Suprascriptio, gleichlautend mit der Legende von A 6487 (aber Z. 1 „NORIBERGENSIS“ und statt des Geburts- u. Todesdatums „AEtat: LXII. Anno Christi MDCLXXVI.“). Unter dem Bild 6 lat. distich. Verse von Johann Carl Stephani (1620–1683), Pastor an St. Sebald in Nürnberg [A 21087]:

FETZERUM Eusebie vidit, sua jura tuentem,
clamat et HIC Meus est! Hic mihi MAGNUS erit!
Esto Tuus, replicat Dice, pendemus ab uno;
Iste Tibi MAGNUS? MAGNUS et Iste Mihi.
Ecce Virum, de quo (:sic convenit inter amantes:)
JUSTITIA et PIETAS oscula juncta legunt.

(Es sah die FRÖMMIGKEIT Fetzer ihre Rechte wahren, und sie ruft: Dies ist mein Mann, dieser wird mir groß sein [Wortspiel mit dem Vornamen Magnus]. | Er sei der Deine, erwidert die GERECHTIGKEIT, wir hängen beide an einem. Groß ist jener für Dich? Groß ist er auch für mich! | Seht hier den Mann, von dessen Lippen – so einigt man sich unter den Liebenden – die GERECHTIGKEIT und die FRÖMMIGKEIT sich gemeinsam Küsse holen).