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Hochzeitsgedicht auf einem Bogen „Der glücklichste Tag im April [= 13. 4.1788]. | Seiner Excellenz | dem königlich Preussischen Staatsminister | Herrn | Leopold Otto von Gaudi | in tiefster Ehrfurcht gewidmet | von | Dero treuestem Verehrer | J. G.Moelter. – Berlin, gedruckt bey Johann Friedrich Unger.“ – Pendantporträt zusammen mit dem seiner Braut, geb. v. Lehnin: beide Brustb. Profil nach r. bzw. l., in aus Achteck ausgespartem Oval. Darunter u. rückseitig 15zeil. dt. Gedicht in Klopstock-Hexametern:

Flaccus [Horaz] feyert den mittlern Tag des Mondes der Göttinn [Venus],
Die mit Myrten und Bluhmen und junger Blüthe sich schmücket,
Als den ersten Lebenstag des erhabnen Mäcenas [vgl. Hor. Carm. 4,11,13-20]:
Und ich feyre den mittlern Tag desselben Aprilmonds,
Weil die Göttinn an diesem den besten der Männer beglückte,
Dich, o Gaudi! dem Preussischen Titus [= König Friedrich Wilhelm II.] so schätzbar, wie jener
Grosse Staatsmann seinem Augustus. – Auf immer sey dieser
Tag ein Festtag für mich! und alle feyern ihn mit mir,
Die Dich lieben, Du wachsamer Hüter der glücklichen Staaten!
Und Dich, edelste Braut, der Friedrich Wilhelm sein Kleinod,
Seine holdselige Tochter, des Himmels Abbild, vertraute!
Kehre noch oft zurück, o Tag! und immer erscheine,
So wie heut, mit deinem ganzen Göttergefolge:
Mit der Freude, dem Scherz, der Sehnsucht, der heiligen Freundschaft,
Um [= und?] dem Grazienchor, das die Göttinn der Liebe begleitet.

Darunter querov. Schlußvignette: Amoretten mit Hochzeitsfackel, Taube u. Früchteschale.