A 16960

Inventar-Nr. II 4341.1
Dargestellte Person Proëlius, Petrus
Künstler Noort, Jan van (Maler)
niederländ. Historien- u. Porträtmaler u. Radierer, tätig um 1644-76 in Amsterdam
ThB 25, 511; A.v.Wurzbach 2,242f.[Noort, Jan IV van]
Visscher, Jan de (Stecher)
Verleger Visscher, Nicolaes
Amsterdam
Beschreibung

Hüftb. nach hl. vor von Vorhang hinterfangener Säule auf Postament, daneben aufgeschlagenes Buch vor 3 stehenden Büchern. An der angedeuteten Wandecke l. M. „obiit 19. August 1661. | AEtatis 45.“ – Unter dem Bildrechteck 1zeil. lat. Legende „PETRUS PRO\"ELIUS ECCLESIASTES AMSTELAEDAMENSIS.“ Darunter nebeneinander je 8 lat. u. niederländ. Verse von Jacobus Heiblocq (1623–1690), Rektor in Amsterdam:

l. 8 distich. lat. Verse:

Jam satis in tenebris latuit, cui gratia lumen
Praebuit e gremio commiserante Dei.
Nuper in Amsteliis sonitu penetrante cathedris
Hoc gravitas vultu conspicienda fuit!
Putet humi, patet in superis, et in aere, suisque,
Simpliciterque latens, tripliciterque patens.
Haec tibi picturaeque fluunt, o amice! tuaeque
Fudimus, heu gemitus et pia justa neci.

(Schon hat er lange genug im Finstern verborgen gelegen, dem die Gnade das Licht gewährte aus dem erbarmungsreichen Schoße Gottes. | Jüngst noch, als seine Stimme auf den Kanzeln Amsterdams ertönte, war seine würdige Erscheinung mit diesen Zügen zu sehen. | Nun modert er in der Erde und ist doch sichtbar [Wortspiel putet/patet] im Himmel, im Kupferstich und in den Seinen: einfach verborgen und dreifach sichtbar [Reim latens/ patens]. | Diese Tränen fließen Dir und Deinem Ebenbild, o Freund, und Seufzer, ach, und fromme Gedanken haben wir Deinem Tode geweiht). –

R. 8 niederl. Alexandriner:

’t Is lang genoech in ’t graf, en achter ’t kleed geschuilt,
Dat nu al ruim een jaar zijn aangezicht bedekte,
Waarom zoo meenig oog zoo bitter heeft gehuilt,
Hy heeft voor ’t sterffelijk het eeuwige geruilt,
Die VOORZON die aan ’t Y een lichte star verstrekte,
Waar toe hem d’ Heemelvoocht zoo gunstelijk verwekte.
Dit pronkbeeld hebt gij by uw Amstelaars verdient;
Dus leeft g’ ook na uw doot, mijn trouwe harten vriend!

(Er ist lang genug im Grab und hinter dem Kleid versteckt, das nun schon mehr als ein Jahr sein Angesicht bedeckte, weshalb so manches Auge so bitter hat geweint; er hat für das Sterbliche das Ewige eingetauscht; die VORSONNE, die mit Euch einen hellen Stern aufzeigte, wozu ihn der Himmelsvogt so gnädiglich erzeugte. Dies Prunkbild habt Ihr Euch bei Euren Amsterdamern verdient: so lebt Ihr auch nach Eurem Tode, mein treuer Herzensfreund!).

Technik Kupferstich: <unter den Versen l.> Joan [= Jan] van Noort pinxit. – <im Bild o.l.> Joan [= Jan] de Visscher | sculpsit. – <unter den Versen r.> Nicolaus Visscher excudit.
Maße Blattmaße: 302 x 213 mm
Bildmaße: 224 x 211 mm
Kataloge Muller 4298.
Singer 74055.
A.v.Wurzbach 2,799 (Nr. 12).
Hollstein D.41,96f.(Nr. 135/II).
Wessely 12 II/III.
Zustand Plr. beschn.
Ikonographie und Realien Vorhang/Säule
Bücher
Versbeiträger Heiblocq, Jacobus
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Iam satis in tenebris
ndl.: ’t Is lang genoech in ’t graf
Status Angelegt am 05.12.2000
Letzte Änderung am 25.01.2006