A 20275

Inventar-Nr. II 5136
Dargestellte Person Seyfried, Wilhelm u. Gabriel
Künstler Preissler, Johann Daniel (Zeichner)
Homann, Johann Baptist (Stecher)
Beschreibung

Allegorisches Doppelporträt. – In der oberen Bildhälfte beide Brüder, in Halbf. einander zugekehrt, in auf Wolken vor Sternenhimmel u. von oben kommenden Strahlen schwebenden ov. Kartuschenrahmen mit unteren Halbumschriften: l. „M[agister] WILHELMVS SEYFRIED P[oeta] L[aureatus] C[aesareus] Nat[us] 1678. Den[atus] 1698. | Aetatis 20“, r. „GABRIEL SEYFRIED Phil[osophiae] Cult[or] Nat[us] 1679. Den[atus] 1698. | Aetatis 19“, o. M. l./r. „CASTOR / ET / POLLVX“, unter je einem Stern in Strahlenkranz, beide Kartuschen verbunden durch Stoffgirlande, darauf „Fulge- / bunt quasi Splendor / Firmamenti“ [Sie werden leuchten wie der Glanz des Himmels, = Dan. 12,3], darüber ein schwebender Putto. In der unteren Bildhälfte halten 2 schwebende Putti ein Tuch vor eine große Weltkugel (darauf o. M. „IENA“ unter zwei von oben kommenden Strahlen), auf dem Tuch 12 distich. lat. Verse mit Widmung des Stechers „PIIS MANIBVS AMICORVM | Ultimi honoris et amoris obsequium praestiturus | haec pauca subscripsit et sculpsit | Joh[ann] Bapt[ist] Homannus N[oricus] P[atricius?] C[ivis] et Chalcogr[aphus] Norimb[ergae] A[nno] 1699“:

Este procul lachrymae, vivit post funera Virtus
Nescia fatorum conditione premi!
Vivit adhuc pietas SEYFRIDUM gloria Fratrum,
WILHELMVS pariter cum GABRIELE micat.
Ut rutilent Patriae, Phoebus Turingus honores
Contulit & radios: Mors inopina tulit.
Sed meliora petunt, terris post fata relictis:
POLLUCIS tenet hic, CASTORIS ille locum.
Aeternùm radiant, vecti super aethera, cursum
Mutantem exosi, nec statione migrant.
Mortali fuerant olim qui luce Planetae,
Iam Caelo juncti Sidera fixa manent.

(Seid ferne, Tränen: die Tugend lebt auch nach dem Tode weiter und weiß nichts vom Druck durch die Gesetze des Schicksals. | Noch lebt die Frömmigkeit der Brüder SEYFRIED, die ihr Ruhm war: WILHELM strahlt gemeinsam mit GABRIEL. | Auf daß sie dem Vaterlande glänzen, hat ihnen der thüringische Apoll Ehren und Strahlen verliehen; doch ein unvermuteter Tod hat sie hinweggerafft. | Aber zu Besserem streben sie, nachdem sie die Erde im Tode verlassen: POLLUX’ Stelle nimmt der eine ein, CASTORS der andere. | Ewig strahlen sie, in den Himmel erhoben, Wandelbahnen verschmähend, und rücken nicht von ihrem Platz. | Die im irdischen Licht einst PLANETEN waren, bleiben jetzt am Himmel vereinte FIXSTERNE).

Technik Kupferstich: <im Bild u.l.> Ioh[ann] Daniel Preisler delin. – <u.r.> Sculptor [= Johann Baptist Homann] invenit
Maße Blattmaße: 298 x 185 mm
Plattenmaße: 256 x 167 mm
Bildmaße: 253 x 165 mm
Kataloge Panzer 228 (8).
Singer 84740 u.84746.
Diepenbroick 24178.
Ikonographie und Realien Sternenhimmel
Strahlen
Wolke
Stern
Schmuckrahmen
Girlande
Globus
Bibelvers(e)/Bibelstelle(n)/biblische Bildmotive l at.: Fulgebunt quasi splendor firmamenti (Dan. 12,3)
Bildmotive Putti
Castor / Pollux
Versbeiträger Homann, Johann Baptist
Versinitium des/der Porträtgedichte(s) lat.: Este procul lachrymae
Topographisches Bildmotiv Jena
Widmer Homann, Johann Baptist (Stecher u. Versbeiträger)
Anmerkungen Doppelporträt Allegorisches Porträt
Status Angelegt am 19.03.2002
Letzte Änderung am 27.02.2007